zum Hauptinhalt
Die Sporthalle Kurfürstenstraße ist fertig saniert. Seit 2020 wurde an dem Ensemble aus dem Jahr 1910 gearbeitet.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

90 Millionen Euro für Schulen, Sport und Kitas: Potsdam investiert – doch die Umsetzung dauert teilweise länger

Potsdam investiert stark in Kitas, Schulen, Sportstätten und das Rathaus. Doch mit der Umsetzung der Bauvorhaben geht es nicht immer so schnell wie gewünscht.

Potsdam wächst und braucht deshalb mehr öffentliche Infrastruktur – zum Beispiel Kitas, Schulen, Sportstätten und Verwaltungsgebäude. Zuständig dafür ist der Kommunale Immobilienservice (Kis). Am Donnerstag zog dessen Chef, Bernd Richter, sein Fazit für 2023 und gab einen Ausblick auf das kommende Jahr.

Im Januar soll eines der größten Projekte der vergangenen Jahre starten: Dann sollen die bauvorbereitenden Maßnahmen für das künftige Sportforum Schlaatz beginnen. Das Sportforum ist einer der zentralen Bestandteile für den großen Umbau des Stadtteils unter dem Motto „Wir machen Schlaatz 2030“. Zwölf Millionen Euro sollen wie berichtet investiert werden. Vielfältige Angebote für Freizeitsportler sollen entstehen, beispielsweise Fechten, Inline-Skater-Hockey, Rollkunstlauf, Fußball sowie Möglichkeiten für Judoka, Ringer, Gewichtheber und Kletterer.

Bernd Richter ist der Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service
Bernd Richter ist der Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Im Mai soll die Sanierung und Erweiterung der Turnhalle der Fontane-Schule beginnen. Auch die Sanierung des Sportplatzes Kirschallee soll 2024 begonnen werden. Es wird auch etwas fertig: Im März oder April soll die Interimssporthalle auf dem Wirtschaftshof der Biosphäre für die Gesamtschule Am Schloss verfügbar sein. Bis Ende März soll der Innenausbau der Preussenhalle in Groß Glienicke fertiggestellt sein. Zu Beginn des Schuljahres 2024/2025 soll Containeranlage für das Dalton-Gymnasium am Standort des OSZ I.

89,8
Millionen Euro wurden im Jahr 2023 für Bau- und Investitionsprojekte veranschlagt.

In dem zu Ende gehenden Jahr konnte der Kis eine Reihe von Vorhaben abschließen. So ist das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Sacrow fertiggestellt worden, ebenso die Kita Sausewind in der Lotte-Pulewka-Straße. Kurz vor Weihnachten ist laut Richter die historische Sporthalle Kurfürstenstraße von der Bauaufsicht abgenommen worden. Nun würden noch Restarbeiten erledigt. Seit Beginn des Schuljahres wird die Modulanlage für die Gesamtschule Am Schloss genutzt, seit April die Geflüchteten-Unterkunft in Fahrland.

Fast 90 Millionen investiert

Das alles kostet eine Menge Geld. 2023 wurden den Angaben zufolge 89,8 Millionen Euro für Bau- und Investitionsprojekte veranschlagt. Allein 43,4 Millionen Euro sind in Schulen, Sportanlagen und den „Digitalpakt Schulen“ geflossen. In Kitabauten investierte der Kis 2,9 Millionen Euro. Die begonnene Sanierung des Rathauses schlug mit 9,6 Millionen Euro zu Buche.

So soll es im kommenden Jahr weitergehen: 2024 soll der KIS laut seinem aktuellen Wirtschaftsplan insgesamt 88 Millionen Euro für Bau- und Investitionsprojekte ausgeben. Für die Schul- und Sportinfrastruktur sind dann 63,7 Millionen Euro vorgesehen. In Kitaprojekte gehen 7,85 Millionen Euro und 8,8 Millionen Euro werden in die Verwaltungsinfrastruktur investiert.

Rathaussanierung erst ab Juni

Die Sanierung des Rathauses verzögert sich allerdings um ein halbes Jahr. Eigentlich sollte das Gebäude schon zum Jahresende leergezogen sein, doch noch immer arbeiten der Bürgerservice, das Standesamt, die Personalverwaltung der Stadt sowie der Kis selbst vor Ort.

Potsdams Rathaus: Die Sanierung kann erst im Juni so richtig beginnen
Potsdams Rathaus: Die Sanierung kann erst im Juni so richtig beginnen

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Die Herrichtung der Ausweichquartiere dauere an verschiedenen Stellen länger als erwartet, so Richter. So soll der Bürgerservice wahrscheinlich im ersten Quartal in die Yorckstraße und die Zulassungsstelle in die Edisonallee umziehen. Letzteres soll Platz schaffen für das Standesamt. Genaue Termine stehen noch nicht fest.

Die gestiegenen Zinsen machen sich auch beim Kis bemerkbar. Denn der finanziert seine Vorhaben überwiegend über Kommunalkredite. Vor zwei bis drei Jahren habe man die Kredite noch für weniger als ein Prozent Zinsen bekommen, nun seien es im Durchschnitt mehr als drei Prozent. Da die Stadt die Gebäude vom KIS anmietet, dürften auch ihre Kosten absehbar steigen. Ein anderes Problem sei der Fachkräftemangel. Nur 80 Prozent der Stellen seien besetzt. „Derzeit werden allein fünf Projektleiter gesucht“, so Richter.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false