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Potsdam, 06.01.2023 / Lokales / Auszeichnung des Kulturhauses Babelsberg als Denkmal des Monats Januar 2023, Haltestelle, Foto: Ottmar Winter PNN ACHTUNG: Foto ist ausschließlich für redaktionelle Berichterstattung der PNN und des TGSP! Eine kommerzielle Nutzung, z.B. Werbung, ist ausgeschlossen. Die Weitergabe an nicht autorisierte Dritte, insbesondere eine weitergehende Vermarktung über Bilddatenbanken, ist unzulässig.

© Ottmar Winter / PNN

Keine neue Ehrung für Hannah Arendt: Stadt lehnt Tafel an Babelsberger Kulturhaus ab

Den Antrag lehnt das Gremium für Erinnerungskultur ab, um eine Mehrfachehrung zu vermeiden. Aber auch Arendts Ansichten zum Kolonialismus spielen eine Rolle.

Die Stadt wird keine Gedenktafel für die Philosophin Hannah Arendt und ihren Ehemann Günther Anders am Kulturhaus Babelsberg anbringen. Das Fachgremium Erinnerungskultur hat einen entsprechenden Antrag der Potsdamer Fraktion Sozial.Die Linke mehrheitlich abgelehnt.

Das Gremium lehnt den Antrag unter anderem deswegen ab, um eine mehrfache Ehrung der politischen Denkerin zu vermeiden, wie die Stadt schon im Juni mitteilte. In Potsdam erinnern bereits drei Orte – das Hannah-Arendt-Gymnasium in der Haeckelstraße, die Hannah-Arendt-Straße in der Teltower Vorstadt und eine Gedenktafel an ihrem Wohnhaus in Babelsberg an die Philosophin.

„Keine erinnerungskulturelle Relevanz“

Hannah Arendt hat ihren Mann Günther Anders 1929 im heutigen Kulturhaus Babelsberg geheiratet. Mit der Gedenktafel wollten die Stadtverordneten auch dem weniger bekannten Anders, der als Schriftsteller arbeitete, gedenken. Das ehemalige Rathaus sei jedoch, so argumentiert das Gremium für Erinnerungskultur, kein geeigneter Ort für eine Gedenktafel, weil die Eheschließung eine rein private Angelegenheit sei und „keine erinnerungskulturelle Relevanz“ besitze.

Zudem begründete das Gremium die Ablehnung mit dem kritischen Diskurs, der in Bezug auf Arendts Theorien zur afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung geführt wird.

Der Stadtverwaltung sei „die große wissenschaftliche Leistung Hannah Arendts“ bekannt. Aus diesem Grund habe die Verwaltung aktiv dafür votiert, eine Gedenktafel für Hannah Arendt zu erstellen. „Diese Tafel wurde realisiert, aus Haushaltsmitteln der LHP finanziert und an dem Haus angebracht, in dem Hannah Arendt zeitweise in Potsdam gelebt hat.“

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