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Ulrike Kremeier, Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst, vor dem Objekt „Die Denkerin“ aus dem Jahr 1988 der Künstlerin Gabriele Stötzer.

© ZB / Patrick Pleul

Keine Verluste durch Corona: Brandenburgs Landesmuseum für moderne Kunst plant 21 Ausstellungen

Das Landesmuseum für moderne Kunst mit seinen Standorten in Cottbus und Frankfurt (Oder) ist ohne Besuchereinbußen durch das Ausstellungsjahr 2022 gekommen.

Brandenburgs Landesmuseum für moderne Kunst hat im vergangenen Jahr rund 36.000 Besucher an seinen Standorten in Frankfurt (Oder) und Cottbus begrüßt. Damit ist das aus dem Cottbuser Dieselkraftwerk und den Standorten Packhof und Rathaushalle in Frankfurt (Oder) bestehende Museum wieder auf dem Besucherniveau angekommen, das es vor der Corona-Pandemie erreicht hatte. Das sagte Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) am Freitag vor Journalisten in Potsdam.

Nach Angaben der Kaufmännischen Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzenden der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder), Iris Dönicke, gehört das Museum damit zu den nur sechs Prozent der deutschen Museen, die keinen Publikumsverlust durch die Corona-Pandemie hinnehmen mussten.

Wir verfügen über den weltweit größten Bestand von Kunst aus der DDR.

Ulrike Kremeier, Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst

Aber warum sollten Menschen aus Wittenberge, Prenzlau oder Berlin überhaupt in ein Museum nach Frankfurt (Oder) oder Cottbus fahren? „Wir verfügen über den weltweit größten Bestand von Kunst aus der DDR“, sagte Museumsdirektorin Ulrike Kremeier. „Es sind großartige Werke, die vielfältige Reflexionsmöglichkeiten bieten.“ In den Museen würden die Sammlungsbestände in Bezug zu anderen künstlerischen Phänomenen gesetzt. So seien im Jahr 2023 in beiden Häusern insgesamt 21 Sonderausstellungen geplant.

36.000
Besucher zählte das Museum im Jahr 2022 an seinen zwei Standorten

Bereits am 4. März beginnt im Cottbuser Dieselkraftwerk eine Schau des Fotografen Leon Kahane, der sich anhand von Ausschnitten aus DDR-Propagandaplakaten mit der Suche des ostdeutschen Staats nach einer eigenen, antifaschistischen Identität beschäftigt. Dabei hat Kahane auch einen biografischen Zugang zu seinem Thema: Die Fragmente stammen aus dem Archiv seines Großvaters Max Kahane, der als jüdischer Journalist in der DDR über Kriegsverbrecherprozesse und den Eichmann-Prozess berichtete.

Zusammenarbeit mit mehreren französischen Museen

Einen besonderen Schwerpunkt des Landesmuseums bilden in diesem Jahr auch internationale Kooperationen: So ist in der zweiten Jahreshälfte eine Ausstellung der Fotografen André Kertész und Jacques-Henri Latigue geplant, die in Zusammenarbeit mit mehreren französischen Museen entstanden ist.

Und zusammen mit dem Stettiner Nationalmuseum ist zum Jahresende hin eine Ausstellung der Berliner Künstlerin und Bauhaus-Schülerin Else Mögelin geplant, während im Frankfurter Packhof Werke der polnischen Künstlerinnen Renata Kaminska und Agata Szymanska-Medina ausgestellt werden sollen: Sie beschäftigen sich mit Protestbewegungen des 20. Jahrhunderts und dem Leben in Polen unter der PiS-Regierung.

Schüle kündigte während der Jahrespressekonferenz zudem den Bau neuer Ausstellungsräume für das Museum an: Das „Alte Kino“ in Frankfurt (Oder) soll ab 2025 zum Kunstmuseum umgebaut werden. Mit 23 Millionen Euro Investitionssumme, die je zur Hälfte vom Land und vom Bund kommen, sei es „eines der größten Kultur-Investitionsprojekte in Brandenburg.“

Mehr Informationen hier auf der Seite des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst.

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