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Auf einem Tisch stehen Fieber- und Schmerzmittelsaft für Kinder, im Hintergrund sitzt ein krankes Kind das den Schmerzsaft gegen Fieber sowie Schmerzen einnimmt. Aktuell herrscht in Deutschland ein Mangel an Medikamenten wegen Lieferengpässen.

© IMAGO/Fotostand / IMAGO/Fotostand / K. Schmitt

Arzneimittel in Brandenburg knapp: Linke will Eigenproduktion ermöglichen

Besonders Fiebersaft für Kinder ist schlecht erhältlich. Apotheken sollen Medikamente daher einfacher selbst herstellen können.

In Brandenburgs Apotheken ist es derzeit Alltag: Fiebersäfte für Kleinkinder und andere dringend benötigte Arzneimittel sind kaum erhältlich. „Ich bin seit 30 Jahren Apothekerin und habe so etwas noch nie erlebt“, sagt die Potsdamerin Inken Jung. „Es wird immer schwieriger: Die Rabattverträge der Krankenkassen zwängen uns in ein Korsett, aus dem wir uns nicht befreien können.“ Damit meint die Apothekerin, dass sie beim Erhalt einer entsprechenden Verordnung nur Medikamente eines bestimmten Herstellers an Kassenpatienten ausgeben kann. Sind diese nicht verfügbar, müssten ihrer Darstellung zufolge Patienten das Präparat möglicherweise in Teilen aus eigener Tasche bezahlen.

Brandenburgs Linke will diesen Zustand ändern. Für Mittwoch hat die Linksfraktion im Potsdamer Landtag eine „Aktuelle Stunde“ zur Medikamentenknappheit beantragt. „Wir wollen, dass Brandenburg im Bund und in der Gesundheitsministerkonferenz der Länder Druck ausübt“, sagt der gesundheitspolitische Sprecher der Potsdamer Linken, Ronny Kretschmer. „Wir brauchen ein Frühwarnsystem, das anzeigt, wenn Medikamente knapp werden.“ Zudem müssten zuzahlungspflichtige Alternativen zuzahlungsfrei gemacht werden. „Und wir müssen die bürokratischen Hürden absenken bei der Herstellung und Produktion zum Beispiel von Fiebersäften und Fieberzäpfchen.“

Nonnemachers Vorstoß beim Bund gescheitert

Doch mit der Forderung nach einer Eigenproduktion fehlender Medikamente ist Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) beim Bund bislang gescheitert. „Wir halten den Vorstoß von Ursula Nonnemacher für wichtig“, sagte CDU-Fraktionschef Jan Redmann. Gerade weil akut Fiebersaft benötigt werde, sei es wichtig, dass der Bund einen entsprechenden Weg eröffne. SPD-Fraktionschef Daniel Keller nannte die Zielrichtung der Linken, dass das Land hier selbst aktiv werden solle, dagegen „eher schwierig“. „Ein Vorschlag von uns ist im Bund abgelehnt worden“, sagte Keller. „Das zeigt, wie klein das Feld ist, auf dem wir in Brandenburg aktiv werden können.“

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