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Mit einem Gottesdienst in der Nikolaikirche wurde der verstorbenen 120 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst gedacht.

© Andreas Klaer

„Blaulichtgottesdienst“ in Potsdam: Woidke: „Angriffe auf Einsatzkräfte sind nicht tolerabel“

Mit dem traditionellen Blaulichtgottesdienst in der Nikolaikirche wurde an Einsatzkräfte erinnert, die gestorben sind. Ministerpräsident Woidke nutzte dies für eine Mahnung.

Auf dem alten Markt, vor der Potsdamer Nikolaikirche, standen am Sonnabend die Einsatzwagen: Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk, Malteser, Johanniter, Notfallseelsorger und DRK. Drinnen, in der Kirche, stand Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Lesepult. „Hartmut Bachmann … Ronny Bosse … Andreas Böhme…“ Während Stübgen die Namen verlas, spielten Musiker des Polizeiorchesters getragene Musik. Und bei jedem verlesenen Namen entzündeten Seelsorger eine Kerze vor dem Altar.

Ritual beim jährlichen Blaulichtgottesdienst

Das Ritual ist fester Bestandteil des zentralen „Blaulichtgottesdienstes“ des Landes Brandenburg. Einmal im Jahr erinnern Seelsorger und Einsatzkräfte an diejenigen Helfer von Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen, die im vergangenen Jahr verstorben sind.

Und auch wenn es 2023 in Brandenburg niemanden gab, der in Ausübung seines Dienstes ums Leben gekommen ist, waren es am Ende doch 120 Namen, die der Innenminister verlesen musste: Krankheiten und Unfälle forderten auch in der „Blaulichtfamilie“ ihren Tribut. Im vergangenen Jahr sind 17 Brandenburger Polizeibedienstete vor dem Ruhestand gestorben, zudem 101 Feuerwehrkräfte und jeweils ein Angehöriger der Notfallseelsorge und des Rettungsdienstes. 

Für jeden der 120 verlesenen Namen wurde eine Kerze entzündet.
Für jeden der 120 verlesenen Namen wurde eine Kerze entzündet.

© Andreas Klaer

Besonders gedacht wurde im Gottesdienst zweier Helfer aus dem Norden Brandenburgs: Der Prenzlauer Volker Haricht, der als Diensthundeführer der Polizei bei Kollegen beliebt und über die Landesgrenzen hinweg erfolgreich war, starb im Alter von nur 58 Jahren. Und Lukas Petke, ein hochengagierter junger Feuerwehrmann aus Lindow (Ostprignitz-Ruppin), kam im Alter von gerade einmal 19 Jahren bei einem Unfall ums Leben.

Wer Einsatzkräfte behindert oder tätlich angreift, darf nicht mit Milde oder Toleranz rechnen.

Ministerpräsident Dietmar Woidke

„Wenn wir an die Verstorbenen erinnern, zollen wir ihnen Dankbarkeit und Respekt für ihren aktiven Einsatz“, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der im Gottesdienst ein Grußwort hielt. „Dieser Gottesdienst soll dazu beitragen, die großen Leistungen der Frauen und Männer zu würdigen.“

Keine Milde für Angriffe gegen Einsatzkräfte

Beim Thema Respekt wurde Woidke, der bekanntlich einst auch Innenminister war, dann auch überdeutlich: „Wer Einsatzkräfte behindert oder tätlich angreift, darf nicht mit Milde oder Toleranz rechnen“, sagte der Ministerpräsident. „Solche Angriffe sind Angriffe auf unsere Gesellschaft, solche Angriffe sind Angriffe auf uns alle.“

Landesbischof Christian Stäblein erinnerte an die internationale Verbundenheit der Einsatzkräfte: Es sei schändlich, dass die Hamas im Gaza-Streifen Krankenwagen als Schutzschilde missbrauche. So werde der Dienst der Lebensretter ins Gegenteil verkehrt.

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