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Jan Korte, Parlamentarischer Geschäftsführer der Linken-Bundestagsfraktion

© Peter Endig/dpa

„Wie ein Arschtritt“: Linken-Politiker Korte warnt vor Spaltung der Partei

Der Linken-Politiker Jan Korte fordert ein Ende „niederträchtiger Angriffe“ in der Partei. Hintergrund sind umstrittene Äußerungen der Ex-Fraktionschefin Wagenknecht.

Der Linken-Politiker Jan Korte hat einen Weckruf an die eigene Partei gerichtet und vor Spaltung gewarnt. „Ich appelliere an alle zu bleiben und nicht mit Spaltungsversuchen zu spielen, aber wer Fraktion oder Partei verlassen möchte, soll das jetzt tun“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

„Von allen, die bleiben, erwarte ich, dass sie sich voll auf unseren gemeinsamen Job konzentrieren“, sagte Korte weiter. Die „niederträchtigen Angriffe“ gegeneinander müssten enden.

Hintergrund sind umstrittene Äußerungen der ehemaligen Fraktionschefin Sahra Wagenknecht. Sie hatte der Bundesregierung vorgeworfen, einen Wirtschaftskrieg gegen Russland „vom Zaun zu brechen“. Sie verlangt ein Ende der Sanktionen gegen Moskau, um weiter billige Energie zu importieren.

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Die Parteispitze betont hingegen die Kritik am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es folgten gegenseitige Vorwürfe, prominente Mitglieder verließen die Partei im Streit.

„Während wir ein Theaterstück aufführen, sorgen sich die Menschen in diesem Land darum, wie sie künftig die Energierechnungen begleichen oder ihren Einkauf bezahlen sollen“, sagte Korte, der als Parlamentarischer Geschäftsführer eine Schlüsselfunktion in der Fraktion hat.

Für diese Menschen sei die Linke einmal gegründet worden. „Für diese Leute müssen sich unsere Diskussionen in den letzten Tagen anfühlen wie ein Arschtritt.“

Ehemalige Linke-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht

© Michael Kappeler/dpa / dpa/Michael Kappeler

Für viele sei es offenbar zur Selbstverständlichkeit geworden, gut bezahlt und hauptberuflich Politik zu machen, doch sei dies ein Privileg, fügte Korte hinzu. Getragen sei die Partei von Tausenden Mitgliedern, die ihre Freizeit für Parteitage und Wahlkampf opferten und Spenden gäben.

„Wir können jetzt so weiter machen wie in den letzten Tagen und am Ende ist die Linke, dieses historisch und aktuell so wichtige Projekt, Geschichte“, warnte Korte. „Oder wir nutzen die Zeit, die uns bleibt, um den niederträchtigen Angriffen gegeneinander, ob über Zeitungen oder in den sozialen Medien, endlich ein Ende zu setzen.“

Korte: „Dazu müssen sich innerhalb der kommenden beiden Wochen alle Beteiligten zusammensetzen und verbindliche Absprachen zum Umgang miteinander treffen.“ Er sei auch zu vertraulichen Gesprächen bereit. (dpa)

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