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Wolfgang Schäuble (CDU), ehemaliger Bundestagspräsident, nimmt an einem Festakt anlässlich seines 80. Geburtstags teil.

© picture alliance/dpa/Marijan Murat

„Ärzte versicherten mir, dass es sich langsam entwickelt“: Schäuble wusste bereits seit 2006 von seiner Krebserkrankung

Seine Krebserkrankung hatte der CDU-Politiker nie öffentlich gemacht. Nur Angela Merkel hatte er von seinem Prostatakarzinom unterrichtet, schreibt Schäuble in seiner Biografie.

Der im vergangenen Dezember verstorbene frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hatte sich bereits vor 18 Jahren einer Krebsoperation unterziehen müssen.

Seine Prostataerkrankung hatte der CDU-Politiker zu seinen Lebzeiten nicht öffentlich gemacht. Allerdings überschattete der Krebs seine vierjährige Amtszeit als Innenminister (2005-2009), schreibt Schäuble in seiner kommenden Woche erscheinenden Autobiografie, von der vorab Auszüge in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (F.A.S.) veröffentlicht wurden.

„Damals rief mich ein Freund an, der mir berichtete, dass er sich wegen eines Prostatakarzinoms einer Operation unterziehen müsse. Ich hatte Tage später bei einer Untersuchung denselben Befund“, berichtet Schäuble. Demnach sei die offene Frage vor dem notwendigen Eingriff gewesen, ob der Krebs schon gestreut hatte.

„So leistete ich im Stillen das Gelübde, bei einem erfolgreichen Eingriff das Rauchen aufzugeben. Im Übrigen wollte ich das alles diskret halten, weil ich wusste, dass angesichts meiner Behinderung jede weitere Schwäche in der Öffentlichkeit besonders argwöhnisch beäugt werden würde.“

Soldaten begleiten bei der Trauerfeier für Wolfgang Schäuble am 5. Januar 2024 in Offenburg den Sarg auf dem Weg zum Friedhof.

© dpa/Philipp von Ditfurth

Die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel habe er vor dem Eingriff Anfang Januar 2006 unterrichtet. „Leider zeigte sich außerhalb der Prostata schon ein kleiner Befall, aber die Ärzte versicherten mir, dass sich die Krankheit nur langsam entwickeln werde. Das war dann auch etwa zehn Jahre lang so.“

Merkel selbst habe Schäuble nie wieder nach seiner Krebserkrankung gefragt. Er selbst habe sich dazu entschlossen, die Krankheit auch später nicht öffentlich zu machen, betont Schäuble. Das Rauchen habe er nach knapp fünfzig Jahren „endgültig und ohne jeden Rückfall aufgegeben“. (Tsp) 

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