zum Hauptinhalt

© Screenshot Twitter / Israel Defense Forces (@IDF)

Elektrifiziert, belüftet und befahrbar: Israels Armee legt im Gazastreifen bislang größtes Hamas-Tunnelsystem frei

Das unterirdische Tunnelnetz nahe dem Grenzübergang Erez soll sich über mehr als vier Kilometer erstrecken. In den drei Meter breiten Gängen sollen teils Schienen verlegt worden sein.

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge das größte Tunnelsystem der Hamas im Gazastreifen freigelegt. Es befinde sich 400 Meter vom Erez-Grenzübergang zwischen Israel und dem Küstengebiet entfernt, teilte das Militär am Sonntag mit.

Das verzweigte Netz aus unterirdischen Gängen erstrecke sich rund 50 Meter unter der Erde über mehr als vier Kilometer. Stellenweise sollen die Gänge drei Meter hoch und breit sowie elektrifiziert sein. Es diene der Hamas dazu, Israel anzugreifen, hieß es von der Armee weiter.

Die Tunnel seien groß genug, dass Fahrzeuge sie passieren könnten. Die israelische Armee fand nach eigenen Angaben zahlreiche Waffen in dem Tunnel, die für einen Angriff einsatzbereit gewesen seien. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Tunnelsystem mutmaßlich von Mohammed Sinwar errichtet

Es gebe keine Hinweise darauf, dass einer der unterirdischen Gänge auf israelisches Gebiet führe. Das Tunnelsystem sei von Mohammed Sinwar, dem Bruder des Chefs der Islamistenorganisation im Gazastreifen, Jihia Sinwar, errichtet worden, hieß es weiter.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die Armee veröffentlichte auch Videos und Fotos ihres Funds sowie Aufnahmen vom Bau des Tunnelnetzwerks der Hamas. Sie konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.

Viele Hamas-Tunnel voll ausgestattet

Die Gänge verfügen über eine Kanalisation, Elektrizität, Lüftung, Abwasserentsorgung und ein Kommunikationsnetz sowie Schienen. Der Boden besteht aus festgestampfter Erde, die Wände sind aus Stahlbeton und der Eingang besteht aus einem Metallzylinder mit anderthalb Zentimeter dicken Wänden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Auf von der israelischen Armee veröffentlichten Aufnahmen, die von der Hamas gefilmt worden sein sollen, ist ein kleines Baufahrzeug zu sehen, das in den Tunnel gefahren wird, außerdem ein weitläufiges provisorisches Lager mit Fertigbetonteilen zur Verstärkung der Wände und Bauarbeiter, die mit schwerem Gerät in der Erde graben. 

Die Armee hat eigenen Angaben zufolge bislang Hunderte Tunnel im gesamten Gazastreifen freigelegt. Sie wurden nach Angaben der Armee unter anderem unter Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten gebaut.

Es hat Jahre gedauert, diesen Tunnel zu bauen. Fahrzeuge konnten hindurchfahren.

Daniel Hagari, Armeesprecher Israels

Tunnelsystem mutmaßlich bewusst nahe Grenzübergang Erez angelegt

Die Islamistenorganisation habe „enorme Mengen an Geld und Ressourcen in terroristische Tunnel investiert“, sagte Armeesprecher Richard Hecht. Dies habe sie „nur zu einem Zweck“ getan, um „den Staat Israel und seine Bewohner anzugreifen“, sagte er.

Der Tunnel sei ganz bewusst in der Nähe des Übergangs Erez im Norden des Gazastreifens gebaut worden, sagte Hecht. Israel nutzt diesen, um palästinensische Arbeiter und andere Reisende zu kontrollieren, die medizinische Hilfe in Israel benötigen. „Für die Hamas haben Angriffe auf das Volk Israels weiter Priorität vor der Bevölkerung von Gaza“, sagte Hecht. 

Der Grenzübergang Erez in der Nähe des Tunnelsystems diente vor dem 7. Oktober dem Personenverkehr zwischen Israel und dem Gazastreifen.

Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas zerstörten den Grenzübergang im Zuge ihres Massakers in israelischen Grenzorten. Auf den brutalen Terrorangriff reagierte Israel mit massiven Luftangriffen auf das Küstengebiet und begann dort Ende Oktober eine Bodenoffensive. (dpa, AFP, Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false