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Claus Weselsky, GDL-Chef, gibt zum Auftakt der Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der GDL ein Statement.

© dpa/Fabian Sommer

Update

Nach Urabstimmung: GDL schließt unbefristete Bahn-Streiks vorerst aus

Bis zum 7. Januar soll es keine Streiks geben, danach gibt es laut GDL-Chef keine Garantie. Claus Weselsky macht das weitere Vorgehen von der Deutschen Bahn abhängig.

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Der Chef der Lokführergewerkschaft Claus Weselsky hat unbefristete Streiks ausgeschlossen. „Natürlich. Warum soll ich denn unbefristeten Streik machen, wenn die Wirksamkeit unserer Maßnahmen für jeden erkennbar ist“, sagte Weselsky am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Ob und wie lange im kommenden Jahr gestreikt werde, hänge von der Gesamtsituation ab, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Mittwochmorgen im RBB. „Wir müssen gar nicht streiken, wenn die Bahn die Wochenarbeitszeit absenkt“, sagte er. „Tut sie das nicht, signalisiert sie ganz klar den Kunden, dass deren Beeinträchtigung ihr egal ist.“

Ab wann will die GDL wieder streiken?

Weselsky bekräftigte, bis zum 7. Januar werde es keine Streiks geben. „Ab dem 8. werden wir aber welche durchführen, sofern sich das Management der DB AG nicht besinnt.“

Bislang habe der Bahnvorstand allerdings noch nicht für neue Verhandlungen angeklopft. „Um wieder in Verhandlungen zu kommen, hat die Arbeitgeberseite ein Angebot zu machen“, forderte Weselsky. Dabei müsse die Absenkung der Arbeitszeit im Vordergrund stehen wie auch der Tarifvertrag für die Fahrdienstleiter und der Rahmentarifvertrag für die Fahrzeuginstandhaltung.

Größter Streitpunkt: GDL fordert Arbeitszeitverkürzung

Die Gewerkschaft hatte am Dienstagnachmittag das Ergebnis ihrer Urabstimmung über längere Arbeitskämpfe bekanntgegeben, um die GDL-Forderungen durchzusetzen. 97 Prozent stimmten dafür - damit wurden auch unbefristete Streiks möglich. Die „Verweigerungshaltung“ der Bahn lasse gar keine Kompromissfindung zu, sagte Weselsky zur Absenkung der Wochenarbeitszeit dem RBB.

In der diesjährigen Tarifrunde haben die Lokführer bislang zweimal ihre Arbeit niedergelegt und damit den Bahn-Verkehr weitgehend zum Erliegen gebracht. Die Gewerkschaft hatte Ende November die Gespräche mit dem Staatskonzern für gescheitert erklärt.

Größter Streitpunkt ist die von der GDL geforderte Arbeitszeitverkürzung von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Dazu verlangt sie 555 Euro mehr im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro. (Reuters)

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