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Steffi Lemke (Grüne), Bundesumweltministerin, beim Treffen des Deutsch-Polnischen Umweltrats.

© dpa/Patrick Pleul

Wie kam es zur Umweltkatastrophe?: Hunderte Substanzen kommen als Ursache für Oder-Fischsterben infrage

Hitze, niedrige Wasserstände und menschengemachte Einleitungen – dies soll zu dem massiven Fischsterben geführt haben. Die Untersuchungen laufen weiter.

Bis zum 30. September soll eine Gruppe deutscher und polnischer Expertinnen und Experten Ergebnisse zur Ursache des massiven Fischsterbens in der Oder vorlegen. Das kündigten Bundesumweltministerin Steffi Lemke und ihre polnische Amtskollegin Anna Moskwa am Montag in Bad Saarow an. Bei einem deutsch-polnischen Umweltrat in der brandenburgischen Stadt stand das Fischsterben oben auf der Tagesordnung.

„Hitze, niedrige Wasserstände und menschengemachte Einleitungen“ - das waren laut Lemke die Ursachen für das Fischsterben. Über die Art der chemischen Einleitungen machte Lemke noch keine Angaben und verwies auf den erwarteten Expertenbericht. Mehrere Hundert chemische Substanzen könnten in Frage kommen. Die Kombination der Faktoren habe zu einer Algenblüte mit toxischen Wirkungen auf Fischfauna und Muscheln geführt.

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Seit Anfang August war aus dem deutsch-polnischen Grenzfluss tonnenweise toter Fisch geborgen worden. „Es ist natürlich eine anstrengende Diskussion zu einem so schwierigen Thema“, sagte Lemke am Rande des Treffens über die Ursachenforschung. Der polnischen Seite war zunächst ein zäher Informationsfluss vorgeworfen worden.

Moskwa teilte mit, beide Seiten seien darüber einig, dass der Artenbestand in der Oder erneuert werden solle. Sämtliche Arten, die in dem Grenzfluss beheimatet seien, sollten dorthin zurückkehren.

Im Vorfeld hatte Lemke ihre Forderung nach einem Oder-Ausbaustopp erneuert. Moskwa hatte sich ausweichend dazu geäußert. Polen hatte den Ausbau trotz Differenzen zu Deutschland verteidigt. Nun sagte Lemke, dass es darum gehen müsse, das Ökosystem Oder zu regenerieren. (dpa)

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