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Venezianer mit Kunstverstand. Der italienische Botschafter Armando Varricchio erklärte den Gästen das Interieur des Palazzos im Tiergarten.

© Foto: Tsp/Doris Spiekermann-Klaas

Surrealismus-Ausstellung im Barberini: Kunstdinner beim italienischen Botschafter in Berlin

Armando Varricchio zeigt den Machern der neuen Surrealisten-Ausstellung im Barberini die italienische Botschaft – Tipps für angemessene Kleidung inklusive.

Ja, Berlin lädt auch schon mal zum Staunen ein. Aus Anlass der großen Surrealisten-Ausstellung, die am Samstag im Museum Barberini in Potsdam eröffnet, hatten Italiens Botschafter Armando Varricchio und seine Frau Micaela einige Schlüsselfiguren hinter der Ausstellung in den rosa Palazzo nach Tiergarten geladen.

Aus San Francisco war der Galerist Rowland Weinstein angereist, der einen wichtigen Teil der Werke zur Verfügung stellt. Aus Venedig, wo die Ausstellung vorher gezeigt wurde, waren die Leiterin der Guggenheim Collection, Karole P. B. Weil, und die Direktorin des Museums Barberini, Ortrud Westerheide, gekommen.

Auch die beiden Kuratoren Gražina Subelyté und Daniel Zamani, beide promovierte Experten zum Thema Surrealismus und Magie, lauschten konzentriert den Ausführungen des Botschafters zur Geschichte der Botschaft, die innen – geschmückt mit Kunstwerken aus römischen Schatzkammern – fast selbst wie ein Museum wirkt.

Dankeschön nach Jahrzehnten

Die Tafel selbst hatte mit den hohen Kandelabern eine filmreife Aura, und die Ausführungen des Botschafters zur Bedeutung von Sammlern und Museumsdirektoren für die Künstler, die selbst vor allem nach Freiheit streben, stießen auf enthusiastische Zustimmung.

Rowland Weinstein verriet im Laufe des Abends, warum er gerade für diese Ausstellung die Werke so gern zur Verfügung stellt. Als er vor 30 Jahren seine Galerie in San Francisco eröffnete, galt es, einige Hürden zu überwinden. Kurz vor der Pleite kam Hasso Plattner vorbei und kaufte drei Bilder bei ihm. Das war die Rettung – und diese Ausstellung für Weinstein die lang ersehnte Chance, sich dafür zu bedanken.

Weinstein setzt in seiner Sammlung auf die Werke von Frauen, auch aus einem pragmatischen Grund: Deren Werke haben preislich noch Luft nach oben. Sein nächstes Ziel in Berlin ist das Palais Populaire, in dem gerade Künstlerinnen aus Spanien ausgestellt werden, die auch schon die spanische Königin bewundert hat.

Angesichts des eleganten Ambientes fragte der Galerist den Botschafter, ob er mit seinem Stehkragenpullover angemessen gekleidet sei. Der konnte ihn beruhigen und diagnostizierte diplomatisch, dass Pullover sich vor dem Hintergrund der Energiekrise bereits zur korrekten Gesellschaftskleidung gewandelt hätten.

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