Der BVG fehlen die Fahrer: Etliche Berliner Buslinien auch nach einem Jahr noch ausgedünnt

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind auch rund ein Jahr nach Reduzierung der Fahrpläne auf etlichen Buslinien nicht in der Lage, die Kürzungen zurückzunehmen. Erst auf sieben von 32 betroffenen Strecken wurde der ausgedünnte Fahrplan zwischenzeitlich wieder zurückgenommen. Das teilt das Unternehmen in der Antwort auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Christian Zander (CDU) mit.

Demnach fahren die Linien M44, X33, 100, 112, 115, 191 und 372 mittlerweile wieder im gewohnten Takt. Zu Ende August soll auch die Linie 162 wieder im gewohnten Rhythmus fahren. Nur teilweise zurückgenommen wurden die Kürzungen hingegen bei den Linien M46, 140 und 271, teilte die BVG mit.

Auf 21 Linien bleibt der Fahrplan hingegen weiterhin ausgedünnt. Betroffen davon sind unter anderem die Metrolinien M27, M36, M41, M43, M45, M76, M77 und M82 sowie Express-Strecken wie die X7, X76 und X83.

Zuletzt sank die Zahl der Busfahrer der BVG wieder

Die BVG hatte die Fahrpläne um August 2022 auf insgesamt 32 Linien reduzieren müssen. Grund für die Einschnitte ist fehlendes Personal. Den Verkehrsbetrieben fehlen dutzende Fahrer für die großen gelben Fahrzeuge. Das Unternehmen sucht daher im In- und Ausland nach neuen Arbeitskräften.

Mittlerweile zeigen die Bemühungen erste Erfolge. Seit Ende Juni 2022 stieg die Zahl der vollbeschäftigten Busfahrerinnen und -fahrer von 3510 auf 3579. Allerdings war der Trend zuletzt wieder rückläufig: Seit Ende März verlor die BVG wieder 23 Kräfte.

Die Suche nach neuen Mitarbeitern gestaltet sich als mühsam – und viele Fahrer verlassen das Unternehmen auch wieder. Altersbedingt, viel häufiger jedoch aus anderen Gründen. Insgesamt schieden seit 2022 441 Fahrer aus dem Dienst aus. Doch nur 95 von ihnen gingen in Rente.

Neue Lenker für die großen Gelben stehen jedoch absehbar bereit. „Aktuell befinden sich bei der BVG 158 Personen in der Ausbildung zur Busfahrerin/zum Busfahrer“, teilte die BVG mit.