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18.12.2021,Berlin,Deutschland,GER,der Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz.Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.BVG Autobus M19.Kurfürstendamm. *** 18 12 2021,Berlin,Germany,GER,the Christmas market at Breitscheidplatz Kaiser Wilhelm Memorial Church BVG bus M19 Kurfürstendamm

© imago images/Stefan Zeitz

Ausgedünnte Fahrpläne wegen fehlenden Personals: Berliner Verkehrsbetriebe suchen Busfahrer im Ausland

Auf Dutzenden Berliner Buslinien musste die BVG wegen fehlender Fahrer die Takte ausdünnen. Auf Mitarbeitersuche blicken die Verkehrsbetriebe jetzt ins Ausland.

Fehlendes Personal entwickelt sich für den Busbetrieb bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) zu einem immer größeren Problem. Weil sich die Suche nach Fahrerinnen und Fahrern zunehmend schwierig gestaltet, wirbt die BVG bald sogar im Ausland um neue Busfahrer. Das teilte Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) im Mobilitätsausschuss des Abgeordnetenhauses mit.

Ab 2023 werde das Unternehmen jenseits der Grenze nach Mitarbeitern suchen müssen. „Wenn wir in Drittstaaten suchen, dann zeigt das, wie groß die Probleme sind“, sagte Jarasch. Die Situation sei „misslich“. Das Unternehmen sei von einem hohen Krankenstand betroffen. Zugleich mache sich der Fachkräftemangel in der gesamten Branche bemerkbar.

Bereits Anfang Juli erklärte die BVG, perspektivisch einhundert zusätzliche Fahrer zu benötigen, um den Regelbetrieb trotz dichteren Verkehrs auf den Straßen aufrechtzuerhalten. Das Unternehmen begründete den Personalbedarf damit, dass bei langsamerem Tempo auf der Straße mehr Fahrer nötig seien, um die gleiche Zahl an Fahrten anbieten zu können. Schon damals hieß es aus dem Unternehmen jedoch, dass die BVG ein veritables Personalproblem habe.

Dutzende Buslinien fahren nur in reduziertem Takt

Das bekommen seit August auch alle Fahrgäste zu spüren. Auf 32 Buslinien sind die Fahrpläne seither ausgedünnt. Statt die als „vorübergehend“ bezeichnete Maßnahme wie angekündigt nach einer Zeit wieder zurücknehmen zu können, musste die BVG im Oktober auch noch auf der wichtigen Linie 100 den Takt reduzieren. Derzeit sei der Fahrplan insgesamt um rund drei Prozent ausgedünnt, sagte Jarasch.

Um den wichtigen Ersatzverkehr für die seit dieser Woche unterbrochene U-Bahnlinie U6 stemmen zu können, greift die BVG in dieser Situation auf private Busanbieter zurück. Das Unternehmen Schröder Reisen übernimmt ab kommender Woche kurzfristig auf der Strecke des Ersatzverkehrs in Tegel 26 Busse täglich. Gefahren werden die BVG-Busse dann mit dem Personal des Subunternehmers.

Jarasch sagte, dass die Situation bei der BVG „keineswegs singulär“ sei. Auch andere Verkehrsunternehmen spürten die angespannte Lage. Zumindest die Deutsche Bahn erklärte auf Nachfrage allerdings, dass die Situation im Regionalverkehr nicht ganz so dramatisch sei: „Wir haben keine Angebotsreduzierungen bei DB Regio, aber natürlich kann immer mal eine Fahrt ausfallen.“

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