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Wie auch bei der EM im vergangenen Jahr gelten die Berliner Michelle Kroppen (r.) und Florian Unruh als Favoriten der WM.

© Imago/Oryk HAIST

Bogen-WM in Berlin: Mit dem Pfeil Richtung Olympia

Nach 44 Jahren finden die Weltmeisterschaften im Bogenschießen wieder in Berlin statt. Drei Berliner sind dabei. Sie wollen sich für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Paris qualifizieren.

Die Weltmeisterschaften im Bogenschießen stehen vor der Tür. Der Jahreshöhepunkt des Deutschen Schützenbundes findet diesmal in Berlin statt. Am Montag beginnt der offizielle Trainingstag, bis zum 6. August treffen sich Bogenschützen aus aller Welt in der Hauptstadt.

Mit dem zwölfköpfigen deutschen Aufgebot gehen unter anderem Michelle Kroppen, Florian Unruh und Maximillian Weckmüller in den Disziplinen Team, Einzel und Mixed an den Start. Bei den Wettkämpfen mit dem Recurvebogen geht es um insgesamt 24 der begehrten 128 Quotenplätze und damit um die Qualifikation für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Paris.

Auf dem Maifeld, dem Austragungsort der ersten WM-Tage bis Donnerstag, werden Mannschaften aus 80 Nationen erwartet. Danach geht es von Freitag bis Sonntag mit den Entscheidungen auf dem Olympischen Platz weiter.

Das Maifeld im Stadtteil Westend ist eine der größten geschlossenen Rasenflächen der Stadt und wird vom Olympiapark Berlin betreut. Hier absolvierte die deutsche Mannschaft eine Woche vor Beginn der WM ein Wettkampftraining und einen Vorbereitungslehrgang, um sich auf die Bedingungen vor Ort einzustellen.

Es wird eine anspruchsvolle WM

„Wir haben letzte Optimierungen am Material vorgenommen und uns mit den Bedingungen auf dem Maifeld vertraut gemacht. Die Möglichkeit, das Wettkampffeld schon vor der WM zu nutzen, gibt dem Team mehr Sicherheit“, sagt Holger Hertkorn, Trainer des WM-Compound-Teams.

Er räumt ein, dass eine anspruchsvolle WM auf das Team wartet: „Wenn wir alle in Richtung Viertelfinale bewegen können, dann haben wir unser Ziel erreicht.“

Die Möglichkeit, das Wettkampffeld schon vor der WM zu nutzen, gibt dem Team mehr Sicherheit.

Holger Hertkorn, Trainer des WM-Compound-Teams

Drei Berliner, ein Ziel

Einer der Hoffnungsträger der WM ist der 28-jährige Max Weckmüller. Seit drei Jahren ist der Wahlberliner Berufssportler bei der Bundeswehr. Für ihn ist es die vierte Weltmeisterschaft in Folge.

Bei der Junioren-Hallen-WM 2014 hat er bereits Gold geholt. Für die Aussicht auf Olympia hat er nun viel trainiert. „Die Bundeswehr unterstützt mich, damit ich mich voll auf den Sport konzentrieren kann.“

Neben Weckmüller komplettieren Michelle Kroppen (27) und Florian Unruh (30) das Berliner Trio im Bundeskader. Unruh ist bislang der einzige Aktive des Deutschen Bogensportverbandes (DBS), der einen Olympia-Quotenplatz erkämpfen konnte – bei den Europaspielen in Krakau.

In Deutschland wird Bogenschießen meist als Nischensport betrachtet. Kein Wunder, sagt Trainer Oliver Haidn, dass Sportlerinnen und Sportler aus Südkorea oder China die Szene dominieren. „In diesen Ländern gehört Bogenschießen zum Schulsport. Das ist vergleichbar mit Fußball in Deutschland, wo an jeder Schule auch Fußball gespielt wird.“

Strukturen, die das Bogenschießen hierzulande fördern, gäbe es nicht. „Wir würden uns das natürlich wünschen, aber es ist nicht realistisch.“ Der Stimmung tut das keinen Abbruch. Alle sind hochmotiviert und brennen darauf, ihr Bestes zu geben, heißt es aus dem Trainerstab.

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