Nikolaus und Weihnachtsmann, der eine mit Knecht Ruprecht, der andere mit Rudolph, dem rotnasigen Rentier, unterwegs, mögen einiges an Jahren auf dem Buckel haben. Auf den Kopf gefallen sind sie nicht, trotz jahrhundertelangen Slaloms um verrußte Schornsteine.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 01.12.2000
Auch das kann ein Lob sein: "Teddy ist doch einer der begnadetsten Bettler überhaupt", sagte Bundespräsident Johannes Rau am Donnerstagabend im Schloss Bellevue vor den Mitgliedern und Freunden der Jerusalem Foundation Deutschland (JFD) - und erntete dafür zustimmendes Lachen. Der so titulierte Teddy Kollek, ehemaliger Bürgermeister Jerusalems, konnte sich nicht einmal verteidigen.
Wegzaubern geht nicht, und die roten Socken sind abgetragen. Der CDU bleibt nichts anderes übrig, als die real existierenden Sozialisten zur Kenntnis zu nehmen und ein Verhältnis zur PDS zu entwickeln, das nicht nur für Wahlkämpfe taugt.
Nervosität im Bundestag: Wie hoch sind die Schäden, wie lange verzögert sich der Einzugstermin? Der spektakuläre Wasserrohrbruch, der in der Nacht zum Donnerstag drei Untergeschosse im Rohbau des Jakob-Kaiser-Hauses an der Dorotheenstraße in Mitte überschwemmte, beschäftigte auch gestern die Parlamentarier und die Bundestagsverwaltung, aber auch die Bundesbaugesellschaft und die Wasserbetriebe.
Berlin rüstet sich für die BSE-Tests. Ab Dezember, so die Ankündigungen aus der Senatsgesundheitsverwaltung, soll mit den Untersuchungen begonnen werden - im Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen (ILAT) an der Invalidenstraße 60 in Tiergarten wurden gestern die Gerätschaften aufgebaut.
Zuerst sah man ein großes Schwarzweißfoto der strahlend schönen Susanne Erichsen, auf dem sie mit leuchtenden Augen und leicht geöffneten Lippen in die Kamera schaut. Dann ertönte die Mozart-Arie "Dies Bildnis ist bezaubernd schön".
Ritz-Carlton Schlosshotel. Der Weihnachtsbaum ziert das Haus wie kein anderer.
Donnerstagabend, Frankfurter Tor. Ein Jahr gibt es die Stiftung Denkmalschutz Berlin, 135 Jahre die Firma Dyckerhoff und Widmann.
Donnerstagabend im Schloss Bellevue. Eine gemütliche kleine Gesellschaft von 50 Personen hatte sich im Festsaal zusammengefunden.
Feier für ObdachloseCharlottenburg. Im Rahmen der bundesweiten Aktion "Nikolaushilfe" des Malteser Hilfsdienstes lädt die Diözesan-Geschäftsstelle, Alt-Lietzow 33, am heutigen Sonnabend bis zu 300 Obdachlose ein.
"Ausland" - alle paar Meter steht ein gelbes Ortsschild mit dem Namenszug: Hundert Mal begegnet der Flaneur diesem Schild am Sonntag in Prenzlauer Berg. Hundert Mal wird suggeriert, das Inland zu verlassen und einen Raum zu betreten, der anders ist.
Spandau. In Kladow wurde gestern nach nur einjähriger Bauzeit das neue Geschäfts- und Dienstleistungszentrum eröffnet.
In einer Umfrage des Verwaltungsgerichts haben sich die meisten der 50 angeschriebenen Institutionen für eine liberalere Rechtsprechung hinsichtlich der Prostitution ausgesprochen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin hält es für widersprüchlich, dass Huren weder einen Sozialversicherungsanspruch haben noch Geld von Freiern einklagen können, aber trotzdem Steuern zahlen müssen.
Überraschende Wende im Fall Kino "Union". Nachdem sich der Bezirk vor vier Wochen an den Senat gewandt hatte und die Löschung der einst im Kaufvertrag mit Entertainer Wolfgang Lippert fixierten "Kino-Nutzungs-Klausel" beantragte, hat Bürgermeister Klaus Ulbricht (SPD) jetzt um Aufschub gebeten.
Der vorläufige Name für den neuen Großbezirk steht fest. Nach dem Willen der Bezirksverordneten soll er Lichtenberg-Hohenschönhausen heißen.
Das Theater Karlshorst greift zur Selbsthilfe. Unter dem Motto "Wir für uns" wird eine Benefizgala organisiert, damit das Haus an der Treskowallee überleben kann.
Wenn Katja Hofem-Best über "ihr Baby" spricht, dann strahlt sie wie die Morgensonne. Doch handelt es sich bei dem Grund für ihre gute Laune nicht um einen kleinen Schreihals, sondern um "The Dome", der RTL 2-Chartparty, die sie vor fast vier Jahren als Redaktionsleiterin des Senders ins Leben gerufen hat.
Oberverwaltungsrichter Dieter Freitag schaut immer wieder von der Zeichnung auf und vergleicht sie mit dem Werbeschild an der Fassade des Neubaus Friedrichstraße Ecke Unter den Linden. "Das Logo der Firma Bentley ist zutreffend wiedergegeben", diktiert er der Berichterstatterin.
Sie stehen fast überall: Im Lehrerzimmer, in der Bibliothek, im Literatur-Café und in vielen Klassenräumen: Die Jules-Verne-Oberschule ist seit kurzem mit 60 Computern ausgestattet. In Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung und dem amerikanischen Unternehmen National Semiconductor gibt es dort ein bundesweit einzigartiges Medienprojekt.
Wegen angeblicher antisemitischer Äußerungen und Handgreiflichkeiten von Seiten seiner Mitschüler hat ein 14-jähriger Schüler vergangene Woche die Wilma-Rudolph-Gesamtschule verlassen und ist auf eine andere Schule gewechselt. Die Eltern des Jungen werfen der Schulleiterin und dem Schulrat vor, die Vorfälle verharmlost zu haben.
Eine vom CDU-Landesvorstand beauftragte Arbeitsgruppe hat der Parteiführung gestern ein Diskussionspapier zur PDS vorgelegt. "Im linken Spektrum unserer Republik sind die Tabus im Umgang mit der SED-Fortsetzungspartei längst gefallen", wird einleitend festgestellt.
Erstmals hat ein deutsches Gericht die Prostitution eindeutig als "nicht sittenwidrig" erklärt. Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin vom Freitag darf eine Gaststättenbetreiberin ihre Lizenz behalten, obwohl sie Hinterzimmer an Prostituierte vermietet.
Mit einer groß angelegten Spendenaktion hat am Freitag der Welt-Aids-Tag begonnen, dem am Wochenende zahlreiche Veranstaltungen folgen, um auf die Gefahr der Infektionskrankheit aufmerksam zu machen. Zahlreiche Prominente, darunter Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), Verkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) sowie die Grünen-Vorsitzende Renate Künast, verteilten in den Potsdamer Platz Arkaden rote Schleifen und sammelten Geld für die Berliner Aids-Hilfe.
Heute mit einem weltumspannenden Rezept für "Spaghettini mit asiatischem Pesto und Garnelen", das wir dem Buch "Noodles und Pasta" von Joy Davies entnommen haben; erschienen ist es in der Collection Rolf Heyne.Zutaten (4 Pers.
Rote Karte für die "Dritte Berliner Weihnachtsparade": Der Umzug kann nicht wie geplant am heutigen Sonnabend durch die Innenstadt ziehen. Nach dem Polizeipräsidenten und dem Verwaltungsgericht erteilte auch das Oberverwaltungsgericht (OVG) den Veranstaltern eine Absage.
Die Gegner der Hundeverordnung gehen zweimal auf die Straße: Um 11 Uhr rollt ein Autokorso zum Wittenbergplatz, ab 15 Uhr laufen sie durch die City West. 60 Personen demonstrieren an der Wilmersdorfer Straße ab 12.
Die Skater verabschieden sich am Sonntag in die Weihnachtspause. Um 15 Uhr beginnt die letzte als Demonstration angemeldete "Berlin-Parade".
Jeder zweite Lkw beanstandet39 von 73 Lkw, die am Donnerstag kontrolliert wurden, sind beanstandet worden. Es gab 63 Anzeigen, 31 Fahrer hatten zu lange am Steuer gesessen.
Nach dem Legionellenfund im Schwimmbad Hüttenweg werden die Routinekontrollen der Gesundheitsämter nicht verschärft. Es bleibe bei dem jetzigen Vierteljahresrythmus, teilte die Senatsgesundheitsverwaltung gestern mit.
Freude und Trubel der Vorweihnachtszeit erfassen die Stadt und die Menschen, die in ihr leben. Bestenfalls verzaubert uns diese Zeit: Der Blick wird weiter und milder, auch auf Menschen und ihre Probleme, vor denen wir uns sonst oft verschließen.
Heute ist wieder ein "langer Sonnabend": Alle Geschäfte dürfen bis 18 Uhr öffnen, was unter anderem fast alle Einkaufszentren und Kaufhäuser nutzen wollen. Nach Schätzung des Einzelhandelsverbands dürften stadtweit mehrere tausend Händler länger verkaufen.
Die Feuerwehr warnt davor, Weihnachtsbäume und Adventsgestecke mit brennenden Kerzen unbeaufsichtigt zu lassen. Schon bei nur einminütiger Abwesenheit könne der Baum in Brand geraten.
Das Verwaltungsgericht bringt die Rechtsprechung zur Prostitution ins Wanken. Gestern entschied die 35.
Die Resonanz ist überwältigend: Mehr als 55 000 Mark haben Spender überwiesen, um die Revision von Malik Guendoul gegen das Urteil im "Hetzjagd-Prozess" zu unterstützen. Guendoul ist der Bruder des in Guben zu Tode gehetzten Algeriers Farid Guendoul.
Die künftige Bebauung des Schlossplatzes in Berlin-Mitte soll nach Ansicht der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Antje Vollmer (Grüne), nicht ideologisch entschieden werden. Die Debatte dürfe nicht in die Frage münden, soll das Schloss wieder aufgebaut oder der Palast der Republik erhalten werden, sagte Vollmer am Donnerstagabend während einer Diskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Denkmalpflege.