Tagesspiegel Plus
Politische Einflussnahme geht auch ohne Anthropozän: „Ernsthafte Wissenschaft statt Zeitgeist“
Der Mensch hinterlässt auf Erden teils tiefe Spuren. Aber müssen die Geowissenschaften deshalb eine neue Phase der Erdgeschichte ausrufen? Ein Essay über die Grenzen von Wissenschaft und Aktivismus.
Ein Essay von Ralf Nestler
Ein Blick aus dem Flugzeugfenster lässt klar erkennen: Der Mensch formt die Natur. Da sind begradigte Flüsse mit Staustufen, in denen der natürliche Transport von Sand und Kies massiv gestört ist. Da sind Tagebaue und Steinbrüche, in denen unzählige Kubikmeter Erde und Gestein fortgeschaufelt und weggesprengt werden. Da ist genutztes, gestaltetes Land mit Wohn- und Gewerbeflächen, versiegelt, mit Landwirtschaft, überdüngt, mit Deponien voll vom unverdaulichen Rest der Zivilisation.
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