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Wissenschaftsrat: Einheitliche Daten für die Wissenschaft

Statistiken über Studierende, Professoren und Hochschulfinanzen sind nicht immer kompatibel. Deshalb empfiehlt der Wissenschaftsrat Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen, ihre Datensammlungen zu vereinheitlichen.

Ein „gemeinsames Vokabular“ in der Erhebung von Forschungsdaten soll Evaluationen, Akkreditierungen, Rankings und Ratings erleichtern: Der Wissenschaftsrat empfiehlt den Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen, ihre Datensammlungen zu standardisieren. Aspekte für einen übergreifenden „Kerndatensatz“ sollen in den kommenden 18 Monaten erarbeitet und an zwei bis drei Pilothochschulen erprobt werden, erklärte Wolfgang Marquardt, der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, am Montag in Berlin. Vereinheitlicht werden sollten etwa Daten zu Beschäftigten, zur Nachwuchsförderung, zu Drittmitteln, Auszeichnungen, Patenten und Publikationen. Außerdem werde eine „einheitliche und konsensfähige“ Klassifikation der Fächer angestrebt, damit sich Forschungsaktivitäten „aussagekräftig“ zuordnen lassen, heißt es in der Empfehlung des Wissenschaftsrats.

Das an der Humboldt-Universität angesiedelte Centre Marc Bloch lobt der Wissenschaftsrat für seine „herausragende Bedeutung für die deutsch-französische Wissenschaftszusammenarbeit“. Er empfiehlt Deutschland, seine Zuschüsse auf das Niveau des französischen Beitrags aufzustocken.

Dem HIS-Institut für Hochschulforschung (HIS-HF) in Hannover, das der Wissenschaftsrat im Auftrag Niedersachsens und des Bundesforschungsministeriums untersuchte, bescheinigt das Gremium „eine insgesamt gute Qualität“. Allerdings empfiehlt es „eine methodologische Erneuerung“. Auswärtige Experten sollten stärker beratend mit einbezogen werden, Fragestellungen aus der empirischen Wissenschafts- und Organisationsforschung mehr Gewicht bekommen. Das Institut solle seine Untersuchungen zu Studium, Lehre und Hochschulorganisation „stärker mit eigener Forschung unterfüttern“ und enger mit anderen Forschungseinrichtungen kooperieren. Dazu sollten Bund und Länder dem Institut die nötige Autonomie und die nötigen finanziellen Mittel bereitstellen. Der Wissenschaftsrat kritisiert die „Fragmentierung“ der Hochschulforschung sowie deren starke Abhängigkeit von Drittmitteln, die den Mangel an wissenschaftlichem Nachwuchs auf diesem Feld verstärke. Das HIS-HF wurde 2010 als ein Institut des Hochschulinformationssystems (HIS) gegründet.

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