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Länder, wie im südlichen Asien, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind, werden voraussichtlich Einkommensverluste erleiden, die 60 Prozent höher sind als in den Ländern mit höherem Einkommen. 

© dpa/Tubagus Aditya Irawan

Billionenschäden für die Weltwirtschaft: Klimawandel führt zu massiven Einkommensverlusten

Die Weltwirtschaft muss wegen des Klimawandels mit Einkommensverlusten rechnen. Die gehen einer Studie zufolge weit über die Kosten für den Klimaschutz hinaus.

Selbst wenn der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen ab sofort drastisch reduziert würde, müsste die Weltwirtschaft aufgrund des Klimawandels bis 2050 mit einem Einkommensverlust von 19 Prozent rechnen.

Das ergab eine jetzt in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichte Studie. Diese Schäden sind sechsmal höher als die Vermeidungskosten zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf zwei Grad gegenüber vorindustrieller Zeit, wie es mit dem Pariser Klimabkommen vereinbart wurde.

„Diese Schäden resultieren hauptsächlich aus dem Temperaturanstieg, aber auch aus Veränderungen bei den Niederschlägen und der Temperaturvariabilität“, sagt Autor Maximilian Kotz vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Wetterextreme wie Stürme oder Waldbrände könnten die Kosten noch weiter erhöhen.

38
Billionen US-Dollar betragen die jährlichen Schäden im Jahr 2050 weltweit laut der Forschenden.

Die Berechnungen basieren auf Daten aus mehr als 1600 Regionen der letzten 40 Jahre, die die Forschenden mit Simulationen von Klimamodellen kombiniert haben, um zukünftige Auswirkungen veränderter klimatischer Bedingungen auf das Wirtschaftswachstum abzuschätzen.

Für die meisten Regionen, darunter Nordamerika und Europa, werden hohe Einkommensverluste prognostiziert. Südasien und Afrika sind am stärksten betroffen. Ursache der wirtschaftlichen Einbußen sind Wirkungen des Klimawandels etwa auf landwirtschaftliche Erträge, Arbeitsproduktivität oder Infrastruktur. Insgesamt schätzen die Forschenden die jährlichen Schäden im Jahr 2050 auf weltweit rund 38 Billionen US-Dollar.

Um die Schäden zu begrenzen, sind mehr Anpassungsmaßnahmen erforderlich, sagen die Autoren. Zusätzlich müsste der Ausstoß von Treibhausgasen drastisch reduziert werden, damit die wirtschaftlichen Verluste in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts nicht noch höher ausfallen.

Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten sie im globalen Durchschnitt bis zu 60 Prozent erreichen. „Es kostet uns viel weniger, das Klima zu schützen, als dies nicht zu tun“, resümiert die leitende Forscherin Leonie Wenz vom PIK. (pei)

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