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So war der Tag: Rote Zahlen

Spekulationen auf steigende Zinsen in China haben den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag weiteren Wind aus den Segeln genommen. Der Dax setzte seinen Abwärtstrend vom Vortag fort und verlor bis kurz vor Handelsschluss 0,8 Prozent auf 7024 Punkte.

Spekulationen auf steigende Zinsen in China haben den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag weiteren Wind aus den Segeln genommen. Der Dax setzte seinen Abwärtstrend vom Vortag fort und verlor bis kurz vor Handelsschluss 0,8 Prozent auf 7024 Punkte. „Morgan Stanley hat zwar auf den ersten Blick einen ganz ordentlichen Satz von Zahlen vorgelegt. Doch so richtig überzeugt sind die Anleger nicht“, fasste ein Händler zusammen. Die US- Großbank hatte für das vierte Quartal einen unerwartet hohen Gewinn je Aktie ausgewiesen.

Zudem belasteten Konjunkturdaten aus China den Markt: Zum einen war die chinesische Wirtschaft im vierten Quartal 2010 schneller gewachsen als erwartet. Zum anderen stiegen die Preise stark. Dies löste an den Märkten Befürchtungen aus, die Notenbank in Peking könnte erneut die geldpolitischen Zügel straffen, um eine Überhitzung der Konjunktur zu verhindern. In den USA – wo Chinas Präsident Hu Jintao in dieser Woche als Staatsgast empfangen wurde – erholt sich die Konjunktur dagegen langsam. Der Wochenbericht vom US-Arbeitsmarkt signalisierte zwar eine leicht verbesserte Lage am Arbeitsmarkt, da die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht sank. Doch dürfte der Weg zu deutlich niedrigeren Arbeitslosenzahlen in der weltgrößten Volkswirtschaft noch lang sein. Viele Investoren wollten offenbar auch mit Blick auf den kleinen Verfall am Freitag ihre Gewinne mitnehmen. Am Terminmarkt werden dann Optionen auf Indizes und Einzelaktien fällig.

Die Autowerte litten Börsianern zufolge nicht nur unter der Aussicht auf ein von der Notenbank gedrosseltes Wachstum in China. „Da wirken noch die EU-Kartelluntersuchungen bei den Lkw- Bauern nach“, sagte ein Händler. So standen mit VW (minus 4,6 Prozent) und MAN (minus 3,4 Prozent) dann auch die Aktien zweier Hersteller von Nutzfahrzeugen unter Druck. Aber auch die Pkw-Bauer waren nicht en vogue, was Händlern zufolge vor allem daran lag, dass viele Anleger schlicht Kasse machten. Denn BMW (minus 4,1 Prozent) und Daimler (minus drei Prozent) hatten 2010 zu den Favoriten der Anleger gezählt. Zu den Verlierern zählten europaweit auch die Aktien der Fluggesellschaften – allen voran Easyjet, die 15 Prozent einbüßten. Viele Anleger suchten ihr finanzielles Glück bei den Energiewerten. So stiegen Eon- und RWE-Aktien um gut zwei beziehungsweise knapp drei Prozent. 2010 hatten beide mit Abschlägen von über 20 Prozent die rote Laterne im Dax getragen.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,76 (Vortag: 2,75) Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,07 Prozent auf 123,30 Punkte zu, der Bund Future lag mit 0,48 Prozent im Minus bei 123,74 Punkten. Der Kurs des Euro ist gefallen: Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,3472 (1,3506) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7423 (0,7404) Euro. mot

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