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Collage with a woman covering her face and screaming mouths. Bullying, abuse, harassment. Concept.

© Getty Images/iStockphoto/SvetaZi

Tagesspiegel Plus

Philosoph zum Stellenwert von Arbeit: Warum belügen wir uns selbst, Herr Cholbi?

Viele Menschen definieren sich durch ihren Beruf und reden ihn sich schön. Dabei sind nicht alle zum Arbeiten geboren, sagt Michael Cholbi. Erfolg dürfe nicht am Job bemessen werden. Ein Interview.

Herr Cholbi, Sie sind Philosoph an der Universität von Edinburgh und behaupten, dass Arbeit in unserer Gesellschaft eine zu große Rolle spiele. Viele Leute redeten sich ihre Arbeit schön. Woher wollen Sie das wissen?
Es stimmt natürlich, dass viele Menschen sich ihrer Arbeit verbunden fühlen, daraus Stolz und Anerkennung beziehen. Aber wenn man nachhakt, entdeckt man ihre Unzufriedenheit. Zum Beispiel gibt in Umfragen ein großer Teil der Leute an, dass sie glauben, zu lange zu arbeiten, zu wenig Lohn und Anerkennung zu erhalten. Da gibt es also eine Lücke zwischen allgemeiner Zufriedenheit mit der Arbeit und Ablehnung, wenn es um die konkreten Umstände geht.

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