zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Medizintechnik im Fokus

Mit überproportionalen Umsatzzuwächsen von 20 bis 35 Prozent rechnen die deutschen Unternehmen der Medizintechnik-Branche in diesem Jahr. Dies bekräftigten sechs Vorstandsvorsitzende von im Nemax notierten MedTech-Firmen am Donnerstag in Berlin.

Mit überproportionalen Umsatzzuwächsen von 20 bis 35 Prozent rechnen die deutschen Unternehmen der Medizintechnik-Branche in diesem Jahr. Dies bekräftigten sechs Vorstandsvorsitzende von im Nemax notierten MedTech-Firmen am Donnerstag in Berlin. Der Vorstandsvorsitzende der aap Implantate AG, Uwe Ahrens, prognostizierte der Branche zudem eine lange Halbwertzeit. "Die Entwicklung der Medizintechnik endet erst bei der Unsterblichkeit des Menschen." Umsatzmargen lägen derzeit jedoch weniger auf dem nationalen Markt, als in so genannten Schwellenländern. So liegt beispielsweise der Exportanteil am Umsatz der Firma Eckert & Ziegler, Spezialist in der Entwicklung und Produktion von schwach radioaktiven Strahlenquellen, laut Vorstandsvorsitzendem Andreas Eckert bei 75 Prozent. Auch die Firmen Rösch, WaveLight Laser Technologie, biolitec und World of Medicine erzielten mehr als die Hälfte ihrer Umsätze im Ausland.

Den Weltmarkt für Medizintechnik, der bisher im Schatten der Pharma- und Biotechnologie stand, schätzen Analysten auf rund 170 Milliarden Euro. Der Anteil deutscher Unternehmen liege dabei zwischen zwölf und 15 Prozent aller weltweit abgesetzter Produkte. Vor allem Berlin und Umgebung, wo sich inzwischen 300 Firmen im Bereich der Medizintechnik angesiedelt haben, gilt als ein Zentrum der Branche. Trotz des schlechten Börsenjahres 2001, der MedTech & HealthCare-Index sank um 43 Prozent, sieht Frank Wiedemann gerade die MedTech-Firmen im Aufwind. "Viele Unternehmen erwirtschaften Gewinne", sagte der leitende Geschäftskundenbetreuer der Deutschen Bank.

Das größte Umsatzplus verzeichnete im Vorjahr die biolitec AG Jena, der weltweit einzige Anbieter für photodynamische Therapie, so geannte Laser und Lichtwellenleiter. Mit Abschluss des Geschäftsjahres im Juni 2001 steigerte das Unternehmen seinem Umsatz laut Wolfgang Neuberger um 80 Prozent auf 18,5 Millionen Euro. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstandsvorsitzende mit 35 Prozent Zuwachs. Das Berliner Unternehmen Eckert & Ziegler erhöhte den Umsatz um 39 Prozent auf 32,8 Millionen Euro. Der Umsatz stieg damit seit 1996 um das 16-fache. In diesem Jahr soll der Umsatz um 25 Prozent steigen. Die Aktie von Eckert & Ziegler verteuerte sich am Freitag um sieben Prozent auf 17 Euro.

jab

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false