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Eine Frau steht auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld vor einer Anzeigetafel, auf der verspätete Flüge aufgelistet werden.

© dpa/Michael Hanschke

Große Arbeitsbelastung für Gerichte: Zahl der Verbraucherklagen gegen Airlines extrem angestiegen

Die Lage sei aktuell angespannter denn je. Die vielen Entschädigungsklagen wegen verspäteter oder ausgefallener Flüge bereiten Gerichten massive Arbeit.

Die neu entdeckte Reiselust nach der Corona-Pandemie sorgt für einen massiven Anstieg von Entschädigungsklagen wegen verspäteter oder ausgefallener Flüge.

Nach am Sonntag veröffentlichten Recherchen der „Deutschen Richterzeitung“ haben die für Verbraucherklagen gegen Airlines zuständigen Amtsgerichte in den ersten sieben Monaten des Jahres bereits 70.000 neue Fälle erreicht. Dies seien so viele wie im Gesamtjahr 2022.

„Die Lage ist aktuell angespannter denn je“, erklärte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, Sven Rebehn, am Sonntag dazu. „Die Massenklagen von Fluggästen, die mithilfe von Legal Tech-Anbietern wie Flightright ihre Rechte durchsetzen, machen vielen Gerichten schwer zu schaffen.“

Die Politik sei gefordert, die betroffenen Amtsgerichte durch die Hilfe von künstlicher Intelligenz Assistenz technisch aufzurüsten und personell zu verstärken, „damit sie die Klagewelle bewältigen und Verbrauchern schnell helfen können“.

Setzt sich der Aufwärtstrend fort, müssen die Gerichte 2023 rund 120.000 Neuzugänge bewältigen, was sogar das Rekordjahr 2019 deutlich in den Schatten stellen würde. Die meisten Fälle bis Ende Juli meldet demnach das Amtsgericht Köln (18.794), gefolgt von Königs Wusterhausen mit Zuständigkeit für den Airport Berlin Brandenburg (8643) und Frankfurt am Main (8634).

Auf den Plätzen vier und fünf folgen Düsseldorf (6699) und das für den Flughafen München zuständige Amtsgericht Erding (5582 Fälle). (Reuters)

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