Weniger Unterricht, mehr Lohnfortzahlung: Berliner CDU will angestellte Lehrer besserstellen

Am Donnerstag ist es soweit: Der seit über drei Jahren diskutierte „Nachteilsausgleich“ für angestellte Lehrkräfte soll als Gesetzesantrag von Rot-Grün-Rot in der ersten Lesung ins Abgeordnetenhaus eingebracht werden. Überraschend ist nun die CDU-Fraktion mit einem eigenen Antrag dazugestoßen.

Die Christdemokraten wollen es nicht dabei belassen, dass die Angestellten lediglich 300 Euro pro Monat mehr bekommen. Diesem Vorhaben der Koalition („Nachteilsausgleichsgesetz“) wollen sie noch drei weitere Punkte hinzufügen:

• Eine stufenweise Stundenermäßigung mit fortschreitendem Alter soll gewährt werden.
• Der Senat soll prüfen, inwieweit eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für angestellte Lehrkräfte beispielsweise auf ein Jahr ausgeweitet werden kann. Bei Beamten gibt es gar keine zeitliche Grenze.
• Der Senat soll Modelle der Bezuschussung für eine private Altersvorsorge von angestellten Lehrkräften prüfen.

Wichtig ist es, eine Balance zu finden zwischen finanzpolitischen Erwägungen und einer gerechten Lösung für die angestellten Lehrkräfte.

Aus dem Antrag der CDU-Fraktion

Wie berichtet, sind schätzungsweise 6000 Lehrkräfte zu alt oder zu krank, um verbeamtet zu werden. Einzelne Lehrkräfte haben sich aus anderen Gründen gegen den Status entschieden – beispielsweise, um ihr Streikrecht nicht einzubüßen.

All diesen Betroffenen wollte die SPD ursprünglich Unterrichtsstunden erlassen, um das finanzielle Gefälle zu kompensieren. Diese Idee wurde aber wegen des immensen Lehrkräftemangels fallengelassen. Im Antrag der CDU heißt es, es gehe darum, „eine Balance zu finden zwischen finanzpolitischen Erwägungen und einer gerechten Lösung für die angestellten Lehrkräfte“.