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Süßwaren sind einem Bericht zufolge im Bereich der Lebensmittel am häufigsten von versteckten Preiserhöhungen betroffen.

© Imago/mix1

Mogelpackungen bei Lebensmitteln: Besonders oft werden die Preise offenbar bei Süßwaren versteckt erhöht

Es geht um Naschereien, aber auch um Fertigprodukte und Getränke: Einem Bericht zufolge zeigt eine Auswertung von Verbraucherschützern, wo Hersteller tricksen.

Die Inflation in Deutschland lag im vergangenen Jahr bei 5,9 Prozent – besonders Nahrungsmittel verteuerten sich im Jahresdurchschnitt deutlich. Im Schnitt lagen die Preise 12,4 Prozent über denen im Jahr zuvor, nachdem sie sich 2022 bereits ähnlich stark verteuert hatten. 

Und für die Naschkatzen unter den Verbrauchern gibt es einen weiteren ärgerlichen Aspekt: Süßwaren sind einem Bericht zufolge im Bereich der Lebensmittel am häufigsten von versteckten Preiserhöhungen betroffen.

29 von 104 im vergangenen Jahr durch die Verbraucherzentrale Hamburg registrierten verdeckten Preisanhebungen in diesem Bereich gingen auf das Konto von Süßwaren, wie der „Spiegel“ berichtet. Auf dem zweiten Platz folgten demnach Fertigwaren mit elf Fällen. Fleisch, vegetarische Ersatzprodukte, Getränke oder Drogerieartikel waren ebenfalls betroffen. Auch sieben Milchprodukte waren vertreten.

Verbraucher können online über dreisteste Mogelpackung abstimmen

Am stärksten verteuerten sich dem Bericht zufolge die Brotchips der Marke Tuc. Dort wurde der Inhalt von 250 Gramm auf 150 Gramm gesenkt und der Preis erhöht – das macht nach Angaben der Verbraucherzentrale unterm Strich eine Preiserhöhung um 127 Prozent. Unter der Marke 7-Days kosteten die Brotchips mit mehr Inhalt noch 1,39 Euro bei Rewe, die 150-Gramm-Packung von Tuc kostete mittlerweile 1,89 Euro. Beide Marken gehören dem Hersteller Mondelez.

Mondelez teilte nach Angaben des Magazins auf Anfrage mit, man habe sich entschieden, „Snacking-Kompetenzen unter etablierten Marken stärker zu bündeln“. Auf die Preisgestaltung der Händler habe man keinen Einfluss. Rewe verwies auf gestiegene „Erzeugerpreise ebenso wie eigene Kosten“.

Die Brotchips sind eines von fünf Produkten, das die Verbraucherzentrale Hamburg als Mogelpackung des Jahres nominiert hat. Bis zum 22. Januar können Verbraucherinnen und Verbraucher online über die dreistesten versteckten Preiserhöhung abstimmen. Nominiert sind neben den Brotchips auch Yoghurt-Gums von Katjes, eine Marzipanschokolade von Aldi, eine Mundspülung von Johnson & Johnson und das Oreo-Stieleis des Herstellers Froneri.

Die Verbraucherzentrale Hamburg richtet die Abstimmung in diesem Jahr zum zehnten Mal aus. Bei der Bestimmung der Kandidaten fürs Finale orientiert sie sich etwa an der Zahl der Verbraucherbeschwerden zu einem Produkt sowie an der Höhe und der Art der Preissteigerung. (lem)

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