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Die Grundschule "Albert Einstein" in Caputh.

© Andreas Klaer

Wegen „unübersichtlichen Infektionsgeschehens“: Brandenburger Grundschule testet rund 400 Schüler und Mitarbeiter auf Corona

Wegen zahlreicher Infektionen an einer Schule im mittelmärkischen Caputh ordnete die Amtsärztin Massentests an. Eltern ließen ihre Kinder teilweise zu Hause.

In Brandenburg stoßen die Gesundheitsämter wegen steigender Infektionszahlen in der Coronapandemie an ihre Grenzen. Teilweise kommen sie nicht mehr bei der Nachverfolgung und der Anordnung von Quarantäne hinterher, einige wollen nach Rücksprache mit der Landesregierung auch die Bundeswehr wieder um Hilfe bitten.
An einer Grundschule im mittelmärkischen Caputh bei Potsdam ist am Freitag sogar ein Massentest durchgeführt worden. In der Anordnung der Amtsärztin von Potsdam-Mittelmark heißt es, wegen „des derzeit unübersichtlichen Infektionsgeschehen“ sei der Coronatest „aller Kinder, Erzieher und Lehrer“ verpflichtend.

Zuvor waren in dieser Woche mehrere Klassen wegen zahlreicher Infektionen in Quarantäne geschickt worden. Teilweise war die Hälfte der Klasse infiziert. Getestet wurden deshalb am Freitag rund 400 Schüler und Mitarbeiter der Albert-Einstein-Grundschule. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Potsdam sind dabei 19 infizierte Schüler festgestellt worden, die vollständigen Ergebnisse standen am Nachmittag aber noch aus. Eltern berichteten davon, dass Impfskeptiker und Coronaleugner ihre Kinder wegen der Tests nicht zur Schule geschickt hätten.

Das Ministerium sprach von einer schwierigen Situation, die Bürgermeisterin habe sich einschalten müssen, da sich einige Eltern geweigert hätten, ihr Kind testen zu lassen. Das Gesundheitsamt entschied, ohne negativen Test dürfe niemand mehr die Schule betreten.

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Einige Eltern werfen dem Gesundheitsamt Versäumnisse vor. Bei Infektionen nach den Ferien seien nicht gesamte Klassen, sondern nur Sitznachbarn in Quarantäne gekommen. Dabei sei entschieden worden, als hätte die Schule Luftfilter. Teilweise seien sie erst Tage, nachdem Infektionen festgestellt wurden, informiert worden. Am Wochenende sei das Gesundheitsamt nicht oder nur mühevoll erreichbar gewesen.

Landratsamt weist Kritik von sich

Die erste Infektion sei am Donnerstag vor einer Woche gemeldet worden. „Ob im Anschluss die Schule die hierfür geschaffenen Pläne eingehalten hat, kann der Kreis nicht beurteilen“, erklärte das Landratsamt. Eltern aus von Infektionen betroffenen Klassen seien am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag informiert worden. Bis dahin seien 18 Fälle bekannt geworden.

Es entspreche den Vorschriften, bei Infektionen zunächst „nur die Banknachbarn des betroffenen Schülers abzusondern“. Zudem pochte das Landratsamt darauf, zeitnah eingeschritten zu sein. Allein im Landkreis seien in den vergangenen zwei Wochen rund 60 Gemeinschaftseinrichtungen betroffen gewesen, „es kann daher nicht immer sofort reagiert werden“.

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