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Sport: Wütend zu Bronze

Siebenkämpferin Oeser wird für Aufholjagd belohnt

Der entscheidende Moment war die Sekunde, in der sich der Speer nach 51,30 Metern in den Rasen bohrte. Noch nie hatte Jennifer Oeser so weit geworfen. Aber selten zuvor hatte sie auch mit so viel Wut geworfen. Die 51,30 Meter brachten die Siebenkämpferin Oeser vor der letzten Disziplin wieder auf Platz drei, auf einmal war Bronze bei der WM wieder in greifbarer Nähe. Die 27-Jährige musste jetzt nur noch die 800 Meter gut überstehen, ihr Vorsprung auf Natalia Dobrinska aus der Ukraine betrug ja nur 19 Punkte – und die Olympiasiegerin war lediglich Sechste. Also quälte sich Oeser über die zwei Runden und passierte nach 2:10,39 Minuten die Ziellinie. Dahinter brach die Vizeweltmeisterin von 2009 zusammen, aber da hatte sie sich bereits Bronze gesichert. Mit 6572 Punkten, klar hinter Tatjana Tschernowa (Russland/6880) und Jessica Ennis (Großbritannien/6751).

Klarer Rückstand? Na und? „Bronze ist wie Gold für mich“, sagte Oeser, „ich habe noch nie so sehr um eine Medaille kämpfen müssen.“ Nach einem schwachen ersten Tag hatten ihr „einige in den Arsch getreten“, gab sie zu. „Aber das habe ich gebraucht.“ Sie hatte danach zwar kaum geschlafen, aber dafür eine „Mordswut“. Das genügte. fmb

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