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Hertha-Dublin

© dpa

Uefa-Cup: Weiter, sonst nichts

Beim Rückspiel in Dublin konnte Herthas Stürmer Marko Pantalic nicht mitspielen. Gereicht hat es trotzdem noch. Mit einem 0:0 und viel Glück rettet sich Hertha in die Gruppenphase des Uefa-Cups.

Die Ärzte versuchten es bis zuletzt, Marko Pantelic einsatzbereit zu bekommen. Vergebens, Herthas Stürmer konnte nicht auflaufen gestern Abend in Dublin beim Rückspiel der ersten Hauptrunde im Uefa-Pokal. Warum sie sich beim Berliner Bundesligisten so sehr bemühten, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Ohne ihren Torjäger konnte Hertha bislang nicht ein Pflichtspiel gewinnen. Diese Serie hielt auch gestern.

Hertha spielte bei St. Patrick’s Athletic 0:0. Da das Hinspiel vor zwei Wochen in Berlin 2:0 gewonnen wurde, erreichte Hertha die Gruppenphase. Sie wird am 7. Oktober ausgelost und startet am 23. Oktober. Allerdings war viel Glück im Spiel, die Iren trafen zweimal den Pfosten. Zudem blieb ihnen ein klarer Handelfmeter verwehrt. „Das war sicherlich nichts für Fußball-Ästheten“, sagte Herthas Kapitän Arne Friedrich, „aber für uns war heute wichtig, mal wieder zu null zu spielen und eine Runde weiterzukommen.“

Woronin verschießt die beste Chance

Anfangs war es noch sonnig im Royal Dublin Society Ground, und windig. Lediglich 3500 Zuschauer hatten sich eingefunden, wo für gewöhnlich Reitturniere und Rugbyspiele stattfinden. 90 gebolzte Fußballminuten und einen Regenguss später sah der Rasen entsprechend aus. Aber an den äußeren Bedingungen hat es nicht gelegen, dass Hertha so schwer ins Spiel kam. Sicher, das Polster aus dem Hinspiel zwang die Berliner nicht zur totalen Offensive, aber dass lediglich zwei Torchancen bei den technisch limitierten Iren heraussprangen, muss bedenklich stimmen. Die beste Gelegenheit der Berliner vergab Andrej Woronin zu Beginn der zweiten Hälfte. Allein vor dem Tor drosch er den Ball mit links weit über das Tor.

Herthas Trainer Lucien Favre hatte sein Team verändert. Für den verletzten Pantelic kam Lukasz Piszczek, für Marc Stein spielte Steve von Bergen. Doch Favres Mannschaft wirkte verunsichert. Die jüngsten Niederlagen im DFB-Pokal und in der Liga haben Spuren hinterlassen.

Die Iren bestimmen die erste Halbzeit

Die beste Chance im ersten Abschnitt hatten die Iren. Herthas Torwart Jaroslav Drobny parierte nach einer halben Stunde den Kopfball von Gary Dempsey. Auch anschließend blieb das Spiel zerfahren. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten die Berliner erstmals Glück, als Schiedsrichter Koukoulakis (Griechenland) ein Handspiel von Fabian Lustenberger im eigenen Strafraum nicht mit einem Elfmeterpfiff ahndete. So mogelte Hertha sich schadlos in die Pause.

Etwas ereignisreicher gestaltete sich die zweite Halbzeit. Zunächst scheiterte Herthas Mittelfeldspieler Cicero mit einem schönen Fernschuss an Torwart Barry Ryan, doch anschließend spielten fast nur noch die aufopferungsvoll kämpfenden Iren. Dass die Berliner nicht noch auf die Verliererstraße gerieten, lag vor allem am Schusspech der Fußball-Amateure. Nachdem Cicero den Iren Keith Fahey durchs Mittelfeld nur patrouillierte statt attackierte, traf dieser nur den Pfosten. Drobny wäre genau so machtlos gewesen wie eine Viertelstunde später, als Dempsey erneut nur den Pfosten traf. Zwischen diesen beiden Großchancen für St. Patrick’s lag eine schöne Rettungstat des Hertha-Torwarts. Nachdem sich Maximilian Nicu bei einer Flanke verschätzt hatte, lief der Ire Guy von der Seite allein auf das Tor der Berliner zu, doch dessen Schuss konnte Drobny mit einer reflexartigen Fußabwehr klären. Schließlich verloren die Gastgeber drei Minuten vor dem Ende ihren Spieler Damien Lynch wegen einer Gelb-Roten Karte. „Es ist ein kleiner Erfolg, dass wir eine Runde weiter sind. Die negativen Gedanken sind erst einmal aus dem Kopf“, sagte Arne Friedrich. Kommenden Samstag geht es nach Leverkusen. Mit Marko Pantelic.

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