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Neu beim SV Babelberg 03. Klaus Brüggemann (rechts) und Friedhelm Schatz.

© Thomas

SV Babelsberg 03: Transparenz und eine Wette

Auf der Mitgliederversammlung des SVB wurde Offenheit groß geschrieben

Der erste Eindruck täuschte. Der Saal war mit schwarzen Stoffen verhängt, nur vorn brannte helles Licht. Im Dunkeln gelassen werden sollte am Mittwochabend beim SV Babelsberg 03 aber nichts. Die Scheinwerfer leuchteten den neuen SVB-Vorstand aus, der auf der turnusmäßigen Mitgliederversammlung um viel Transparenz bemüht war und den Fragen der Nulldreier –110 von derzeit 710 waren erschienen – nicht aus dem Wege ging.

Erstmals beispielsweise konnten die Mitglieder durch von einem Beamer für längere Zeit an eine Leinwand geworfene Zahlen schwarz auf weiß nachvollziehen, was der Drittligist in der vergangenen Saison einnahm (3,138 Millionen Euro) und ausgab (3,098) und wie die vorläufige Planung für die kommende Spielzeit aussieht. In der Vergangenheit waren die diversen Summen vom Auditorium im Schnelldurchgang vorgelesen worden. Nun bot sich den Mitgliedern die Gelegenheit zum Verinnerlichen und Vergleichen – und so auch zum genauen Hinterfragen. In der kommenden Saison, für die der SVB mit einem Gesamtetat von 3,757 Millionen Euro plant, sind die Personalkosten mit 2,194 Millionen Euro beispielsweise deutlich höher als für 2010/11 (1,713), was manchen Nulldreier nachfragen ließ. „Zum einen“, erklärte SVB-Vorstandschef Thomas Bastian daraufhin, „fallen künftig externe Lösungen weg, das heißt, dass Spieler bei Sponsoren angestellt sind. Das geht nicht mehr. Zum anderen haben wir mit dem Geschäftsführer und dem Geschäftsstellenleiter zwei zusätzliche Stellen geschaffen. So kommt auf den bisherigen Etat für das Personal halt nochmal eine gute sechsstellige Summe drauf.“

Der neue Geschäftsführer Klaus Brüggemann, der über 15 Jahre bei Hertha BSC mitwirkte (siehe auch nebenstehendes Interview) und der in Babelsberg vom künftigen Geschäftsstellenleiter Björn Laars unterstützt werden wird (PNN berichteten), soll dem Verein zum einen Sponsoren und damit Geld beschaffen, zum anderen mit für neue Strukturen im Verein sorgen. Er stellte sich den Mitgliedern am Mittwochabend persönlich vor und berichtete von seiner Tätigkeit unter anderem als Unternehmensberater, Marketing/Sponsoren-Verantwortlicher für das Berliner Olympiastadion und Operation Manager in Berlin während der Männer-WM 2006. Mit Filmpark- Chef Friedhelm Schatz schloss er eine Wette ab, wer von beiden bis zu seinem Amtsantritt Mitte August mehr neue Mitglieder werbe – der Verlierer spendiert ein Essen. „Ich gebe Vollgas“, versprach Klaus Brüggemann den Mitgliedern. Friedhelm Schatz wurde neu in den SVB-Aufsichtsrat gewählt. „Wir versuchen, den Aufsichtsrat nach und nach mit Leuten zu besetzen, die mit dem Verein nicht wirtschaftlich verbandelt sind und die keinen politischen Interessen nachgehen“, erklärte Vereinschef Bastian zur Kandidatur des 59-Jährigen. „Mich hat schwer begeistert, was die Fans hier in den letzten Wochen bewegt haben“, begründete Schatz seine Zusage zur Mitarbeit. „Außerdem leistet der Verein eine hervorragende Nachwuchsarbeit. Der Jugend, den Zuschauern und diesen Fans fühle ich mich verpflichtet.“

Nachdem mit Prof. Dr. Uwe Schilde und Enrico Große die bisherigen Vorsitzenden des Schiedsrichter- und des Nachwuchsausschusses erneut gewählt wurden, setzten die Mitglieder eine Satzungskommission ein. „Nulldrei braucht eine demokratischere Satzung“, sagte Mitglied Robert Lemke, der in diese Kommission gewählt wurde. Ebenso wie unter anderem Anke Lehmann. Sie sitzt für die Stadtverordnetenfraktion „Die Andere“ auch in der Transparenzkommission der Stadt Potsdam.

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