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Alle Jahre wieder. Seit Einführung der deutschen B-Juniorinnen- Meisterschaft im Jahr 1999 steht Turbine Potsdam nun bereits zum 14. Mal im Endspiel. Bislang wurde elfmal der Titel geholt. Zuletzt gab es den Potsdamer Meisterjubel 2016 in Ludwigsfelde – nach einem 4:2 gegen Gütersloh.

© Julius Frick

Starke Potsdamer Nachwuchsteams: Zum Abschied winkt der nächste Titel

Turbine Potsdam steht erneut im Endspiel der nationalen U17-Meisterschaft. Kein anderer deutscher Club leistet im Mädchenfußball derart kontinuierlich erfolgreiche Arbeit. Für B-Jugend-Trainer Sven Weigang ist die anstehende Partie gegen Bayern München auch persönlich ein Finale.

Potsdam - Die B-Juniorinnen aus der Mädchenfußballschmiede von Turbine Potsdam greifen nach einem großen Triumph: Erneut können die Potsdamerinnen die deutsche U17-Meisterschaft nach Brandenburg holen. Es wäre für den nationalen Rekordchampion dieser Altersklasse der zwölfte Titel seit Einführung der B-Jugend-Meisterschaft im Jahr 2000. Um wieder die deutsche Nummer eins zu sein, muss am Samstag im Finale auswärts gegen den FC Bayern München gewonnen werden (Beginn: 11 Uhr).

Für Turbine-Coach Sven Weigang ist dieses Endspiel gleichzeitig ein persönliches Finale. Er beendet seine Trainerlaufbahn. „Ich möchte einfach mehr Zeit für meine Familie haben, die mir in all den Jahren den Rücken freigehalten hat. Mir hat die Arbeit mit den Mädchen viel Spaß gemacht. Es war ein Riesenjob“, sagt der 52-Jährige, unter dessen Regie allein fünf nationale Meistertitel – darunter zwei in den vergangenen beiden Jahren – gewonnen wurden. Der Verein ist schon auf der Suche nach einem Nachfolger für den bisherigen Erfolgstrainer, der seit 2009 die B-Juniorinnen betreute. Als heißester Kandidat gilt Michael Schubert, der bisher als Co-Trainer bei der zweiten Frauenmannschaft von Turbine in der 2. Bundesliga Nord arbeitete.

Talente sollen in die erste Frauen-Mannschaft integriert werden

Der neue Mann an der Seitenlinie wird dann auch einige Kickerinnen aus dem aktuellen Kader der Potsdamer B-Mädchen coachen. In der diesjährigen Saison wurden die Nachwuchs-Turbinen Hauptrundenerste der Bundesligastaffel Nord/Nordost. Im Halbfinale folgten zwei Siege gegen den West/Südwest-Sieger 1. FC Köln (3:1 und 6:0).

Drei Treffer in den beiden Semifinalpartien erzielte Lea Bahnemann, die vor knapp einem Monat ebenso wie Clubkollegin Melissa Kössler U17-Europameisterin mit Deutschland in Tschechien wurde. Kössler erzielte dabei fünf Treffer – zwei davon in den Halbfinal- und Finalelfmeterschießen – und erhielt deshalb den Goldenen Schuh als Auszeichnung für die beste Torschützin des Turniers. Die beiden sind nur zwei (Erfolgs-)Beispiele für die hervorragende Nachwuchsarbeit beim märkischen Traditionsverein. Ziel ist es, diese vielversprechenden Youngster perspektivisch in die erste Turbine-Frauenmannschaft zu integrieren. So wie es zuletzt etwa mit Caroline Siems und Gina Chmielinski begonnen wurde. Sie gewannen 2016 die deutsche U17-Meisterschaft in Ludwigsfelde und durften anschließend auch schon Erstliga-Erfahrungen bei den Damen sammeln. Chmielinski spielt aber auch immer noch für die Potsdamer B-Juniorinnen, peilt mit dieser Truppe die Wiederholung des Vorjahrestriumphs an.

Finalsieg wäre perfekter Abschluss für Coach Sven Weigang

Für das mit EM-Gold dekorierte Duo Bahnemann/Kössler könnte derweil nun der nächste Titel in 2017, diesmal auf nationaler Ebene mit der Clubmannschaft, folgen. „Mit dem FC Bayern wartet eine große Herausforderung auf uns. Wenn wir aber so auftreten wie im Rückspiel gegen Köln, glaube ich nicht, dass wir so einfach aufzuhalten sein werden. Wir müssen erneut so laufbereit und aggressiv in den Zweikämpfen sein sowie wieder einen so großen Torhunger zeigen“, erklärte Lea Bahnemann in einem Interview auf „dfb.de“. Der Gegner aus Bayern, der sich als Süd-Meister qualifizierte, setzte sich im Halbfinale gegen den SV Meppen durch (3:0 und 0:1). Im Endspiel genießen die Münchnerinnen, die mit einem 1:0-Erfolg 2014 für die letzte Turbine-Finalpleite sorgten, Heimrecht. Gespielt wird im Sportpark Aschheim.

Potsdams scheidender Trainer Sven Weigang wird mit seinem Team einen Tag vor dem Spiel anreisen. Erst findet das Abschlusstraining statt, dann geht es zum Bankett, das vom Deutschen Fußball-Bund am Freitagabend für die beiden Endspielteilnehmer ausgerichtet wird. „Die Vorfreude und Anspannung steigen bei uns“, sagt Weigang. Ein sechster Meistertitel mit Turbine wäre für ihn das perfekte Abschlusskapitel nach acht Jahren intensiver Arbeit. Sowie ein weiteres Ausrufezeichen der Nachwuchstalente aus Potsdam – in diesem Fall von denen, die das runde Leder so gut mit ihren Füßen beherrschen.

Matthias Schütt

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