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Sport: Ski-Freestyler nimmt sich das Leben

Jeret Peterson litt schon lange an Depressionen

Berlin - Der amerikanische Ski-Sport trauert um den Olympia-Zweiten Jeret Peterson. Wie die Polizei am Dienstagabend mitteilte, hat sich der 29 Jahre alte Freestyle-Skifahrer das Leben genommen. Beamte hatten Petersons Leiche bereits am Montag im Lambs Canyon zwischen Salt Lake City und Park City entdeckt und in der Nähe seines Autos einen Abschiedsbrief gefunden. Laut Polizei hatte Peterson den Notruf gewählt, bevor er sich erschoss. Drei Tage zuvor war er im US-Bundesstaat Idaho wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen und gegen Kaution freigelassen worden. Peterson litt unter Alkoholproblemen und Depressionen.

„Die gesamte Olympische Familie ist untröstlich über den vorzeitigen Tod von Jeret Peterson“, sagte der Geschäftsführer des Nationalen Olympischen Komitees (USOC), Scott Blackmun. „Jeret Peterson war ein großartiger Champion, und wir werden ihn vermissen.“

Peterson galt in seiner Disziplin Aerials als Star und Erfinder des sogenannten „Hurricane“, eines Sprungs mit fünffacher Schraube und dreifachem Salto. Nach dem Weltcup-Gesamtsieg in der Saison 2004/05 feierte Peterson mit Olympia-Silber 2010 seinen größten sportlichen Erfolg. „Dies ist meine Medaille für all das, was ich durchgemacht habe“, hatte Peterson unter Tränen gesagt. Der Erfolg überschattete die privaten Probleme des 1,75 Meter großen Mannes aus Idaho. Peterson hatte bereits früher Selbsttötungsgedanken geäußert. In seiner Kindheit war er sexuell missbraucht worden, seine fünf Jahre alte Schwester wurde von einem angetrunkenen Autofahrer tödlich verletzt. Kurz vor Olympia 2006 in Turin hatte sich ein Freund vor seinen Augen das Leben genommen. Während der Spiele geriet Peterson betrunken in eine Schlägerei, die US-Mannschaft schickte ihn nach Hause. „Seine persönlichen Probleme waren uns bekannt. Heute ist ein trauriger Tag“, sagte USOC-Geschäftsführer Blackmun. dpa

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