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Eine geschlossene Einheit. 13 ihrer bisher 18 Bundesliga-Saisonpartien haben die Volleyballerinnen des SC Potsdam gewonnen. Das mit vielen jungen Spielerinnen bestückte Team glänzt durch großen Kampfgeist, enorme Durchschlagskraft und starken Zusammenhalt.

©  Julius Frick

SC Potsdam: Das Punktekonto füllt sich immer mehr

Ihre beeindruckende Erfolgsbilanz bauten die Volleyballerinnen des SC Potsdam auch im Heimspiel gegen den USC Münster weiter aus. Es kann für den Verein aus Brandenburg die bislang beste Bundesliga-Hauptrunde seiner Geschichte werden.

Von Tobias Gutsche

Das Frauenvolleyballteam des SC Potsdam baggert, pritscht, schmettert und blockt sich weiter erfolgreich Richtung bestes Bundesliga-Hauptrundenabschneiden der Vereinsgeschichte. Am Samstagabend gewannen die SCP-Damen in der MBS-Arena das brisante Duell der Tabellennachbarn gegen den USC Münster mit 3:1 (23:25, 25:18, 25:19, 25:21) und festigten dadurch ihren vierten Rang. Sechs Punkte beträgt nunmehr der Vorsprung auf die fünftplatzierten Münsteranerinnen – Potsdam hat noch vier Partien zu absolvieren, der USC fünf. „Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns“, sagte SCP-Trainer Davide Carli.

Dessen Team kann nach den bisherigen 18 Saisonpartien auf eine starke Ausbeute von durchschnittlich 2,0 Punkten pro Partie verweisen. Seit Erstligazugehörigkeit des Clubs – 2009 wurde der Aufstieg geschafft – liegt der abschließende Höchstwert bei 1,59 Zählern. Er stammt aus der Spielzeit 2014/15. Damals landete die Brandenburger Truppe im Hauptrundenklassement auf Platz fünf, was das Spitzenresultat der Vereinshistorie darstellt. Das kann sich nun aber ändern, denn aktuell wird klar Kurs auf Platz vier gehalten. Das freut den Coach natürlich. Doch möchte Davide Carli, dass seine Spielerinnen einen unverändert scharfen Fokus wahren, und mahnte daher ganz anti-euphorisch: „Solange es mathematisch noch möglich ist, abzurutschen, sind wir nicht sicher Vierter.“ Daher sei nun das Ziel, mit weiteren guten Leistungen dafür zu sorgen, dass am Ende tatsächlich die Formel zugunsten Potsdams aufgeht.

Acht Siege in neuen Liga-Heimspielen

Sollte das Erreichen von Platz vier gelingen, würde der SCP erstmalig mit einem besonderen Vorteil ins Playoff-Viertelfinale gehen. Die Havelstädterinnen hätten dann nämlich während der „Best-of-three“-Serie Heimrecht bei der ersten und möglichen dritten Partie. Und gerade zu Hause sind die „Rothemden“ derzeit eine echte Macht, haben acht ihrer bislang neun Liga-Saisonpartien am Luftschiffhafen gewonnen.

Den jüngsten Erfolg gegen Münster verfolgten vorgestern 1112 Zuschauer. Sie sahen zunächst einen nervösen Beginn der Gastgeberinnen, die sich viele Fehler erlaubten. „Wir haben die Partie intensiv vorbereitet in dieser Woche. Der Druck war auf jeden Fall zu spüren. Und immer, wenn wir unkonzentriert werden, macht der Gegner Punkte. Das ist noch ein Problem von uns“, erklärte Carli. Im ersten Durchgang konnten die Gäste noch nachhaltig Profit aus den schwächeren Momenten des SCP schlagen, indem sie sich die 1:0-Satzführung sicherten.

Zweitem SCP-Team gelingt Überraschung

Danach aber fand Potsdam besser ins Geschehen. Einerseits habe sich seine Mannschaft „supersicher“ in der Annahme präsentiert, zum anderen agierte sie am Netz verteidigend „sehr, sehr stark“, meinte der Italiener. Insgesamt acht Blockpunkte machte der SCP, Münster kam lediglich auf drei. Auch in vielen anderen Bereichen war das Heimteam klar überlegen, sodass USC-Trainer Andreas Vollmer anschließend haderte: „Mit dieser Leistung können wir nicht zufrieden sein. Wir hatten einen guten Start und haben die Fehlerquote gering gehalten. Doch was dann kam, war enttäuschend. Wir haben viel zu viele eigene Fehler gemacht – allein 13 Aufschlagfehler und 20 Angriffsfehler. Ich habe viel gewechselt, auf allen Positionen umgestellt, aber es hat nichts gebracht.“

Stattdessen behielt der SC Potsdam, der fast über die komplette Spieldauer mit dem gleichen Personal auf dem Feld zu Werke ging, souverän die Oberhand und holte den drei Punkte bringenden Sieg. Dies war sogar bereits der zweite Volleyball-Heimerfolg an diesem Tag in der MBS-Arena, denn wenige Stunden zuvor hatte auch schon das zweite SCP-Team an gleicher Stelle das Doppelevent triumphierend eingeläutet. Die aufgestiegene Talente-Truppe um Coach Björn Matthes schaffte in der 3. Liga Nord einen 3:2-Coup gegen den Tabellenzweiten BBSC Berlin und vollführte so den nächsten Schritt gen Klassenerhalt.

Nächstes Bundesligaspiel gegen Aachen

Noch näher an ihr Zwischenziel in der 1. Bundesliga – das Festmachen von Platz vier – kann die Elitemannschaft des SC Potsdam am Mittwoch heranrücken. Dann trifft der Carli-Sechser ab 19 Uhr daheim auf die Ladies in Black Aachen. Ein erneuter Sieg würde tabellenmathematische Zweifel verringern.

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