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Sebastian Herges geht regelmäßig gießen.

© privat

Nachhaltigkeit und Umweltschutz: Mit der Gießkanne zum Halbmarathon

Am Sonntag setzt Sebastian Herges ein ungewöhnliches Zeichen. Damit will er auch ans eine Mitmenschen appellieren, sich um die öffentliche Natur zu kümmern.

Es ist eine ungewöhnliche Idee: Während andere Läufer*innen auf ihre Atmung fokussiert sind und so komfortable Kleidung wie möglich anziehen, trägt Sebastian Herges beim Halbmarathon eine grüne Gießkanne in der Hand. „Die Gesellschaft soll auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit aufmerksam gemacht werden“, sagte Herges vor dem Start. „Man stelle sich mal vor, dass die Läufer alle Autos wären, da wäre das Geschrei groß. Aber stattdessen erleben wir das komplette Gegenteil und das zeigt: Mobilität kann umweltfreundlich und umweltschützend sein.“

Von Seiten vieler Autofahrer*innen mangle es Herges zufolge an Akzeptanz und Toleranz gegenüber Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. „Das friedvolle Miteinander“ möchte er mit seiner Aktion in den Vordergrund stellen.

Beim Laufveranstaltungen wie dem Halbmarathon stellt die Kostümierung mittlerweile fast eine eigene Disziplin dar. Auffallen ist alles. So nahm am Marathon im vergangenen Jahr ein Läufer teil, der einen 20 Kilogramm schweren Baumstamm auf der Schulter trug. Nachdem er über die Zielline gelauffen war, scharrten sich die Zuschauenden um ihn, um ein Selfie zu ergattern.

Auch Herges ist mittlerweile schon bekannt für seine schrillen Ideen bei sportlichen Events. Beim Neujahrlauf war er als Goldstück verkleidet - „für die gute Sache“, wie er selbst sagte. Damit wollte der Neuköllner das Ehrenamt würdigen, also Menschen, die sich engagieren, wie er selbst. Bereits sei mehreren Jahren ist er als „Bäume-Wässerer“ unterwegs und gießt die Bäume in seiner Umgebung, in der Hufeisensiedlung in Britz.

Mit seiner Halbmarathon-Aktion will er auch andere Menschen dazu ermutigen, öfter mal die Pflanzen und Bäume vor ihrer Haustür zu gießen - auch über das eigene Grundstück hinaus. „Ich appelliere daran, sich um die Natur im öffentlichen Raum zu kümmern“, sagte Herges. Er hofft, dass sich noch mehr Menschen eine Gießkanne schnappen, sobald die Temperaturen steigen. So wie Herges selbst es beim Halbmarathon getan hat.

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