zum Hauptinhalt

Sport: Im Schatten des Gnoms

Eins mit links, eins mit rechts, eins mit dem Kopf, drei Tore in neun Minuten, ein 4:0-Sieg – Cristiano Ronaldo wird zufrieden vom Platz gegangen sein. Nicht dass der Portugiese sonst den Eindruck macht, von Selbstzweifeln zerfressen oder auch nur angeknabbert zu sein.

Eins mit links, eins mit rechts, eins mit dem Kopf, drei Tore in neun Minuten, ein 4:0-Sieg – Cristiano Ronaldo wird zufrieden vom Platz gegangen sein. Nicht dass der Portugiese sonst den Eindruck macht, von Selbstzweifeln zerfressen oder auch nur angeknabbert zu sein. Aber am Sonntag hatte es der Angreifer von Real Madrid der Fußballwelt wieder einmal gezeigt, auch diesem argentinischen Gnom mit der komischen Frisur und der großen Nase. Wenige Stunden später aber spielte der Gnom selbst – und Lionel Messi traf einmal mehr als Ronaldo, seine vier Tore führten Barcelona zu einem 5:1-Sieg gegen Osasuna. Es scheint Ronaldos Schicksal zu werden, im Schatten des titanischen Zwergs zu stehen. Er ist der Hase, Messi der Igel.

Ohne Messi wäre Ronaldo Weltfußballer 2009, 2011 und 2012, in jenen Jahren wurde er jeweils Zweiter hinter dem Argentinier. Ohne Messi hätte er mit Real einige Titel mehr gewonnen. Ohne Messis bescheiden-verhuschte Art würde gar nicht so sehr auffallen, wie gockelhaft Ronaldo sich auf dem Platz und daneben aufführt. Kurz gesagt: Ohne Messi wäre Cristiano Ronaldo der prägendste Fußballer des noch jungen 21. Jahrhunderts.

Der Hase hat die Rolle, seine Unterlegenheit zu leugnen und Revanche auf Revanche zu fordern. Die nächste Chance dazu kommt am Mittwoch, Real wird im Pokal auf Barça treffen. Vielleicht gelingt Cristiano Ronaldo ja ein Etappensieg – der Gnom ist allerdings längst im Ziel.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false