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Ausgelassener Jubel beim Sieg gegen Brasilien.

© dpa/Joao Gabriel Alves

Hammer, Schorsch!: Die deutschen Volleyballer sind Olympia näher denn je

In Brasilien ist der Knoten bei den deutschen Volleyballern endlich geplatzt. Jetzt gilt es, das Ticket für die Olympischen Spiele nicht mehr aus der Hand zu geben.

Ein Kommentar von Inga Hofmann

So ganz fassen konnten die deutschen Volleyballer ihr Glück am Mittwoch selbst kaum: Sie schrien, jubelten und schlugen fassungslos die Hände über dem Kopf zusammen. Soeben hatten sie den Weltmeister Italien in der Olympia-Qualifikation mit 3:1 besiegt.

Nach den erfolglosen Wochen bei der Nations League und der Europameisterschaft war dieser Sieg eine echte Überraschung. Zumal sie nur wenige Stunden zuvor auch schon Brasilien geschlagen hatten.

Doch nach der Anstrengung der vergangenen Wochen ist der Knoten endlich geplatzt. Und der Zeitpunkt konnte nicht besser sein. Das große Ziel in diesem Jahr war nicht etwa die Europameisterschaft, sondern die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris 2024. Zuletzt nahmen sie 2012 an Olympia teil, wo sie das Viertelfinale erreichten.

In den darauffolgenden Jahren hatten sie allerdings immer wieder Probleme, gegen die Weltspitze zu bestehen. Die Qualifikationen für Olympia 2016 und 2020 waren missglückt. „Ich habe Gänsehaut, ich kann es gar nicht glauben“, sagte Diagonalangreifer Georg Grozer, der „Hammer-Schorsch“, nach dem Überraschungssieg am Mittwoch. Seiner Durchschlagskraft war es maßgeblich zu verdanken, dass sich Deutschland auf Platz eins in der Tabelle der Gruppe A katapultierte.

Dort müssen die Volleyballer nur noch gegen Tschechien, Katar und die Ukraine bestehen. In allen Spielen sind sie Favorit, doch Grozer mahnt zur Vorsicht. „Wir dürfen noch nicht feiern, wir haben noch einen langen Weg vor uns“, sagte der 38-Jährige in weiser Voraussicht. Aus seiner langjährigen Erfahrung weiß er, dass eine Qualifikation auch auf den allerletzten Metern scheitern kann. Bei dem Qualifikationsturnier in Berlin 2020 schieden die deutschen Volleyballer auf der Zielgeraden gegen Frankreich aus.

In den kommenden Tagen wird es auch darauf ankommen, neben Zuspieler Lukas Kampa, der verletzungsbedingt für den Rest des Turniers ausfällt, nicht noch mehr Spieler zu verlieren. Vor allem der „alte Körper“, wie Grozer selbst sagt, muss noch ein bisschen durchhalten.

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