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Keine hohe Kunst. Erik Schmidt (rechts) von en Füchsen setzt zum Wurf an.

© Imago

EHF-Pokal: Füchse Berlin gewinnen letztes Gruppenspiel

Im letzten Gruppenspiel des EHF-Pokals setzen sich die Berliner 34:25 (17:12) gegen Lugi Lund durch. Die Füchse standen schon vorher als Viertelfinalteilnehmer fest.

Kreative Aprilscherze haben bei den Füchsen Berlin eine gewisse Tradition. Einmal kündigte der Handball-Bundesligist die Austragung eines Punktspiels im Berliner Olympiastadion an, ein anderes mal vermeldete er den Wechsel von Torhüter-Legende Petr Stochl zu den Wasserfreunden Spandau. Am Sonntag hat es nun Volker Zerbe erwischt, den Sportkoordinator der Berliner. Angesichts der jüngsten Verletztenmisere - Marko Kopljar riss sich die Achillessehne, der gerade wieder genesene Paul Drux verletzte sich am Sprunggelenk - müsse jetzt halt Zerbe, 49, sein Comeback geben. „Ich bin gespannt, was sich seit meiner aktiven Zeit alles verändert hat und inwieweit ich den körperlichen Anforderungen noch gewachsen bin“, wurde der 284-fache Ex-Nationalspieler in einer Mitteilung des Vereins zitiert. Nur am Sonntagnachmittag, zum Abschluss der Gruppenphase im EHF-Cup, könne Zerbe leider noch nicht mitwirken, hieß es weiter.

Es ging dann auch ohne Zerbe recht locker von der Hand für die Profis der Füchse Berlin. Im letzten Gruppenspiel setzte sich die Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic vor 5805 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle mit 34:25 (17:12) gegen den schwedischen Vertreter Lugi Lund durch. Bereits vor dem Anpfiff standen die Berliner als Viertelfinal-Teilnehmer des EHF-Cups fest, durch den Erfolg gegen die Nordeuropäer ist ihnen der Gruppensieg im Europapokal-Wettbewerb nicht mehr zu nehmen. Dadurch haben die Füchse in der K.o.-Runde den nicht zu unterschätzenden Vorteil, zuerst auswärts antreten zu dürfen. Zudem gehen sie im Viertelfinale Petkovics ehemaligem Verein, dem Bundesliga-Konkurrenten Frisch Auf Göppingen, aus dem Weg. 

„Wir hatten großen Respekt vor dem Gegner, weil sie in allen Gruppenspielen mindestens 45 Minuten gut mitgespielt haben, im Hinspiel haben sie sogar mit acht Toren gegen uns geführt“, sagte Sportkoordinator Zerbe. „Die Mannschaft hat das wirklich gut und seriös umgesetzt.“ 

Am Anfang lief es nicht bei den Füchsen

Die Berliner erwischten einen guten Start. Petr Stochl im Tor entschärfte direkt einige schwierige Bälle und ermöglichte es seinen Vorderleuten damit, schnell ein kleines Polster herauszuwerfen. Offensiv wusste vor allem die Achse Fabian Wiede/Erik Schmidt zu gefallen. Immer wieder setzte der Nationalspieler seinen groß gewachsenen Kollegen am Kreis in Szene, und wenn es mal keine Lücke für ein Anspiel gab, vollendete Wiede eben selbst. Der 23-Jährige war nach den jüngsten Ausfällen von Drux und Kopljar einer von zwei Akteuren neben Matthias Zachrisson, der sich um die Gestaltung des Berliner Offensivspiel verdient machen durfte. Beide machten ihre Sache gegen spielerisch starke, aber physisch hoffnungslos unterlegene Schweden gut. Kurz vor der Pause zogen die Füchse noch einmal merklich das Tempo an und gingen mit einem Vorsprung von fünf Treffern in die Pause (17:12).

Nach dem Seitenwechsel genügten den Füchsen zehn Minuten, um eine Vorentscheidung herbeizuführen. Stochl hielt weiter stark und mit zunehmender Spieldauer durfte sich Coach Petkovic sogar den Luxus erlauben, Kräfte zu sparen und fleißig zu rotieren. Unter anderem durfte sich Oliver Milde, bei den Füchsen ausgebildet und kurzfristig vom Zweitligisten TuSEM Essen ausgeliehen, in die Torschützenliste eintragen, auch Torhüter-Talent Fredrik Genz erhielt ein paar Einsatzminuten. Am Ende des Tages war es trotz aller Rochaden und Wechsel ein vergleichsweise entspannter Osterspaziergang für die Berliner, die sich am Montag auf einen freien Tag freuen dürfen. 

Mit wem es die Berliner im Viertelfinale des EHF-Pokals zu tun haben werden, entscheidet sich am Dienstag um 11 Uhr. Dann lost der europäische Handball-Verband EHF in Wien die Ansetzungen für die nächste Runde aus. Die Übertragung gibt es live auf www.ehftv.com

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