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Sport: Es bewegt sich was

68 Millionen Euro für neue Sportstätten bis 2021

Es ist keine neue Erkenntnis, dass es in Potsdam zu wenig Sportflächen gibt. Bereits Mitte 2013 hatte eine Projektgruppe der Universität Potsdam mit Vorlage des Sportstättenplans den Mangel dokumentiert. So wurde unter anderem auf das Defizit von zehn Sporthallen hingewiesen.

Angesichts von Wartelisten für die Aufnahme in Sportvereine, aufgeschobenen Prestigeprojekten wie der Nowawiese im Babelsberger Park und des Sportplatzes Westkurve in Potsdam-West, von Rückschlägen durch die lange Zeit geschlossenen Hallen am Luftschiffhafen und dem Zwist bei der Finanzierung von Reparaturen im Karl-Liebknecht-Stadion entsteht zumindest der Eindruck, dass sich nichts bewegt, um die Misere zu beheben. Daher hat der Stadtverordnete René Kulke (Die Andere) alle sportbegeisterten Potsdamer aufgerufen, zum Neujahrsempfang der Stadt am Freitag kommender Woche vor dem Nikolaisaal mehr Sportflächen zu fordern.

Anne Pichler, Geschäftsführerin des Stadtsportbundes, kennt das Problem fehlender Sportstätten und langer Wartelisten nur zu gut. „Was wir haben, reicht bei Weitem nicht aus“, sagt sie. Doch Proteste zum jetzigen Zeitpunkt hält sie für kontraproduktiv. Auch wenn es lange gedauert hat: Dass in den kommenden Jahren neue Turnhallen und Sportplätze gebaut werden und bestehende Anlagen saniert werden, ist beschlossene Sache. 68,5 Millionen Euro sollen laut städtischem Haushaltsplan bis 2021 in die Potsdamer Sportlandschaft investiert werden. Dabei wird das Gros im Rahmen des Investitionsprogramms für Schulen realisiert, in dem auch neue Schulturnhallen entstehen. Diese sollen auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen. Zwölf Schulturnhallen sollen neugebaut, erweitert oder saniert werden. Zudem wird die Motorhalle in Babelsberg modernisiert.

Vom Fahrtwind der Investitionen in die Bildungslandschaft werden die Sportvereine sicher profitieren. „Das Schulentwicklungsprogramm birgt auch Chancen für den Vereinssport“, meint Anne Pichler vom Stadtsportbund. Dennoch mahnt Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg, lange vorbereitete und von Schulen unabhängige Sportstättenprojekte zeitnah zu verwirklichen. „Der Sportplatz Westkurve muss in diesem Jahr endlich realisiert werden“, sagt er. „Die Finanzierung ist sicher, es gibt keinen Grund für einen Aufschub“, fügt er hinzu. Gleiches fordert er für die Nowawiese im Park Babelsberg. Der geplante Fußballplatz sollte in diesem Frühjahr fertig sein, doch hat die Stadtverwaltung die Ausschreibung Ende vergangenen Jahres gestoppt, weil sich kein Angebot innerhalb des Kostenrahmens von 360 000 Euro bewegte. Scharfenberg mahnt nun zügig weitere Schritte an: „Ruckzuck sind Wochen, Monate und schließlich das ganze Jahr um und es ist nichts passiert.“ Peter Könnicke

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