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Sport: Eisbären in Nürnberg gedemütigt

Der Tabellenführer der DEL verliert 3:8

Von 0:0 auf 3:0 – wie lange braucht eine Mannschaft, um sich einen derart komfortablen Vorteil zu verschaffen? Antwort auf diese Frage gaben die Nürnberg Ice Tigers – und zwar eindrucksvoll. Im Heimspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen den EHC Eisbären gelang es den Franken, sich innerhalb von nur 90 Sekunden mit einer 3:0-Führung deutlich abzusetzen. Obwohl sich die Eisbären danach kurz aufbäumten, kassierten sie am Ende mit 3:8 (2:4, 0:2, 1:2) ihre höchste Saisonniederlage. „Das ist hart für Berlin, aber meine Stürmer waren diesmal eben richtig heiß“, stellte Nürnbergs Trainer Benoit Laporte später gut gelaunt fest.

„Das ist für uns der Tiefpunkt der Saison“, klagte Berlins Trainer Don Jackson. Es war bereits die dritte Niederlage der Eisbären hintereinander. Nachdenklich stimmt vor allem, dass die Mannschaft in den letzten drei Spielen 20 Gegentreffer hinnehmen musste. Die Tabellenführung in der DEL verteidigten die Eisbären auch nur deshalb, weil Verfolger Frankfurt Lions daheim mit 4:5 gegen Köln patzte.

In Nürnberg brachte Björn Barta nach 5:49 Minuten die Ice Tigers mit einem Rückhandschuss unter die Latte in Führung. Und als die Uhr in der Halle 7:19 Minuten Spieldauer anzeigte, hatten André Savage und Michel Periard bereits nachgelegt. Eisbären-Torwart Youri Ziffzer machte beim zweiten und dritten Treffer des Gegners keine allzu glückliche Figur.

Es spricht für die Eisbären, dass sie sich weder durch die schnelle Torfolge noch durch Ziffzers Fehler in die Resignation treiben ließen. Zugute kam ihnen dabei, dass Sven Felski nur eine Minute nach dem 0:3 auf 1:3 verkürzte. Als Steve Walker auch noch vor Ablauf der ersten zehn Minuten das 2:3 gelang, wähnten sich die Eisbären wieder im Spiel, das sich fortan etwas beruhigte.

Doch mit Fortdauer der Partie machte sich immer mehr bemerkbar, dass die Berliner gleich auf sechs Stürmer verzichten mussten. Zuletzt hatte sich auch noch Florian Busch mit einer Grippe abgemeldet. Das letzte Aufgebot der Eisbären geriet dann mächtig ins Schlingern. Dass das 4:2 durch Savage stark abseitsverdächtig war, wollte auch Don Jackson nicht als Ausrede gelten lassen. Für ihn war vielmehr schon das 0:1 „der Knackpunkt, denn da hat uns Nürnberg vorgemacht, wie man kämpfen muss, um ein Tor zu erzwingen“.

Greg Leeb (2), Barta und Ahren Spylo schraubten mit ihren Toren das Ergebnis in für die Eisbären fast schon beschämende Höhen, ehe Mark Beaufait noch zum Endstand verkürzte. Da half es auch nicht, dass sich Torwart Ziffzer im Verlauf der Partie stabilisiert hatte. Er verhinderte letztlich noch eine zweistellige Niederlage. Trainer Don Jackson kam nach dem Fiasko zu dem Schluss: „Wir müssen jetzt in den Spiegel schauen und sehen, wie wir da wieder raus kommen.“

Florian Jennemann[Nürnberg]

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