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Floyd Landis: Dopingverdacht erhärtet sich

Nach einem Bericht der "New York Times" ist das im Blut von Tour-Sieger Floyd Landis gefundene Testosteron künstlicher Natur und muss damit von außen zugeführt worden sein.

New York - Der Dopingverdacht gegen den Sieger der Tour des France 2006, Floyd Landis, verdichtet sich immer mehr. Nach einem Bericht der «New York Times» sei in der Urinprobe des US-Amerikaners künstliches Testosteron nachgewiesen worden, was dem Körper folglich von außen zugeführt und nicht vom Organismus selbst produziert worden sei. Die Zeitung berief sich auf ein Mitglied des internationalen Radsportverbandes UCI, das Kenntnis von dem Untersuchungsergebnis habe. Allerdings wollte der Informant der Zeitung ungenannt bleiben.

Landis hatte noch am Freitag auf einer Pressekonferenz in Madrid erklärt, dass er keineswegs Dopingmittel genommen habe. Vielmehr habe der Testosteronwert in seiner Karriere schon häufiger hoch gelegen und das Hormon sei von seinem eigenen Organismus produziert worden. Der 30-Jährige betonte, sein Sieg auf der 17. Etappe, als er mit einem spektakulären Solo in den Alpen die Spitze der Gesamtwertung zurückerobert und so den Grundstein für den Tour-Triumph gelegt hatte, wäre auf reguläre Weise zustande gekommen.

Dagegen hatte das nationale Antidoping-Labor Frankreichs in Châtenay-Malabry Mitte vergangener Woche bei der Analyse der A-Probe des Urins festgestellt, dass die Relation von Testosteron zu Epitestosteron bei Landis mit einem Wert von 11:1 mehr als doppelt so hoch lag wie der Grenzwert von 4:1. Daraufhin wurde in dem Labor ein Kohlen-Isotop-Test durchgeführt, bei dem sich herausgestellt habe, dass es sich um künstlich zugeführtes Testosteron gehandelt habe, berichtete die Zeitung nach Angaben ihres Informanten.

Landis hatte am Montag offiziell eine B-Probe beantragt. Sollte auch diese zweite Analyse die künstliche Zufuhr von Testosteron bestätigen, droht dem US-Amerikaner eine zweijährige Sperre und somit der Ausschluss von allen sportlichen Wettbewerben. Außerdem würde ihm das Gelbe Trikot des Gesamtsieges bei der Tour de France aberkannt werden. (tso/ddp)

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