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Enttäuscht, aber talentiert. Die WM hat gezeigt, dass der deutsche Handball eine Zukunft hat.

© dpa / Jan Woitas

Die Hoffnung nach der Enttäuschung im Viertelfinale: Im deutschen Handball ist etwas gewachsen

Das Viertelfinale gegen Frankreich hat gezeigt, dass die deutschen Handballer noch ein Stück von der Weltspitze entfernt sind. Trotzdem bleibt von der WM viel Positives.

Ein Kommentar von Carolin Paul

Am Ende war es dann doch deutlich. Da mussten die deutschen Handballer bei der 28:35-Niederlage gegen Frankreich einfach feststellen, dass sie noch ein Stück von der Weltspitze entfernt sind. Dass es momentan nicht reicht, um ganz oben anzugreifen. Trotz des vorzeitigen Ausscheidens bei der Weltmeisterschaft bleiben allerdings positive Aspekte.

Denn Ziel war das Viertelfinale – und das wurde erreicht. Ziel war es, zu begeistern – auch hier konnte die Aufgabe erfüllt werden. Ziel war es, eine Mannschaft zu formen, die auf lange Sicht erfolgreich sein kann – dieser Punkt kann ebenfalls abgehakt werden. Denn da ist etwas zusammengewachsen, hat sich entgegen der Rücktrittswelle ein neues Selbstverständnis und eine damit verbundene Leistungssteigerung vollzogen.

Es fehlt noch an Erfahrung

Über die momentane Enttäuschung täuscht das im ersten Moment dennoch kaum hinweg. So furios wie das Spiel gegen Frankreich begonnen hatte, so tief war der anschließende Fall. Da war dann doch zu sehen, dass der Kader sowohl in der Spitze als auch in der Breite individuell seine Problemstellen hat. Dass die Konstanz fehlt. Dass es mehr Erfahrung braucht, um Krisensituationen unbeschadet zu überstehen. Dass das Team zwar überzeugen kann, aber nur, wenn es der Gegner zulässt.

Über all das aber kann die Zeit hinaushelfen. Und das versprüht Hoffnung. Hoffnung, dass aus den Talenten Weltklassespieler werden. Weil Julian Köster und Juri Knorr mit ihren 22 Jahren noch einige Handballjahre vor sich haben. Weil sie nicht die letzten sein werden, die der Nachwuchs hervorbringt. Weil sich etwas entwickelt im deutschen Handball.

Quantensprünge sollte allerdings niemand erwarten. Aktuell reicht es in der Welt eben nur für Platz fünf bis acht. Wenn Deutschland im kommenden Jahr zur Europameisterschaft einlädt, könnte das allerdings schon ganz anders aussehen.

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