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Die Franzosen (rechts Topscorer Guerschon Yabusele) ließen Polen keine Luft zum Atmen und gewannen das Halbfinale ohne große Mühe.

© IMAGO/camera4+ / IMAGO/Tilo Wiedensohler

Basketball-EM in Berlin: Frankreich zieht mit Rekord ins Finale ein

In einem Halbfinale auf sehr schwachem Niveau gewinnt der Olympia-Zweite gegen überforderte Polen und trifft im Endspiel am Sonntag auf Gastgeber Deutschland oder Weltmeister Spanien.

Frankreich hat das Finale der Basketball-Europameisterschaft erreicht. Der Silbermedaillengewinner der vergangenen Olympischen Spiele setzte sich am Freitagnachmittag mühelos mit 95:54 (15:9, 19:9, 30:18, 31:18) gegen das Überraschungsteam Polen durch, es war der höchste Halbfinalsieg der EM-Geschichte. Frankreich hat am Sonntag die Chance auf ihren zweiten großen Titel nach dem Gewinn der EM 2013. Bester Werfer war Guerschon Yabusele (22 Punkte).

Nach den vielen mitreißenden Spielen bei dieser Europameisterschaft war das Halbfinale vor 11.563 Zuschauern in der Berliner MB Arena sehr schwere Kost. Die Polen konnten trotz lautstarker Unterstützung ihrer vielen Fans zu keiner Zeit an die starke Leistung anknüpfen, dank derer sie am Mittwoch überraschend Titelverteidiger Slowenien mit Superstar Luka Doncic ausgeschaltet hatten. Gegen die physische französische Verteidigung fanden sie keine Mittel und wirkten immer wieder hilflos.

Zur Halbzeit standen für den französischen NBA-Center Rudy Gobert schon drei Blocks zu Buche - und für den Außenseiter mickrige 19 Punkte. So offensivschwach präsentierte sich keine Mannschaft in einem EM-Halbfinale seit Ungarn im Jahr 1946.

Die effektive Verteidigung brachte Frankreich schnell auf die Siegerstraße, doch gut spielte die Mannschaft von Trainer Vincent Collet wie schon im gesamten Turnier nicht. Offensiv fehlte den Franzosen Esprit, zur Halbzeit hatten auch sie erst 34 Punkte auf dem Konto. Gegen den hilflos unterlegenen Gegner reichten aber auch Größe und individuelle Qualitäten.

Hatte sich Frankreich in den zwei vorherigen Spielen der K.o.-Runde noch in die Verlängerung gezittert und dort gegen die Türkei und Italien gewonnen, bestand am Sieg gegen Polen nie ein Zweifel. Als die Gegenwehr des Gegners nach der Pause immer weniger wurde, fand Frankreich auch offensiv einen besseren Rhythmus und besonders Yabusele hatte seinen Spaß. Doch da war die Intensität des Geschehens schon auf der eines Testspiels angekommen.

Im Finale treffen die Franzosen am Sonntag (20.30 Uhr, Magentasport) auf den Sieger des zweiten Halbfinals am Freitagabend zwischen Deutschland und Spanien. Die Polen spielen gegen den Verlierer ebenfalls am Sonntag (17.15 Uhr) um Bronze.

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