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Gabriele Procida traf in seinen zwölf Einsatzminuten alles seine fünf Würfe und kam auf wichtige 14 Punkte für Alba.

© Imago/Langer

Update

Alba gleicht Viertelfinal-Serie gegen Ulm aus: Gabriele Procida wird zum entscheidenden Faktor

Der deutsche Basketball-Meister kann im Play-off-Viertelfinale nach starker zweiter Halbzeit ein 0:2-Rückstand in Ulm verhindern. Dabei spielt sich ein Youngster ins Rampenlicht.

Von Laurin Snigula

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Nach einer langen Saison in der Basketball-Bundesliga winkt den besser platzierten Teams in der Hauptrunde der sogenannte Heimvorteil. Zumindest theoretisch. Denn in der Viertelfinalserie zwischen Alba und Ulm gab es in den ersten beiden Duellen jeweils Auswärtssiege. Nach der Niederlage zum Auftakt in Berlin gewann Alba am Mittwochabend 91:77 in Ulm. Am Freitag (19 Uhr/Mercedes-Benz-Arena) kann der Favorit im dritten Aufeinandertreffen damit 2:1 in Führung gehen.

Dass die Serie nun zum Selbstläufer für Alba wird, ist allerdings längst nicht gesagt. Denn auch im zweiten Spiel wirkte Ulm zu Beginn wacher. Der brasilianische Aufbauspieler Yago dos Santos setzt seine Mitspieler gut in Szene und stand zur Halbzeit bereits bei sieben Assists. Auf Berliner Seite sorgte Jaleen Smith dafür, dass Alba mit nur acht Punkten Rückstand in die Halbzeit ging. Am Ende war Smith mit 18 Punkte Topscorer der Berliner.

Den typischen freien Teambasketball, in dem jeder Lücken sieht und Mitspieler bedient, konnten die Berliner bis zur Halbzeit in Spiel zwei nicht zeigen. Auch in der Verteidigung hat Alba Probleme. Gegen das Pick-and-Roll der beiden Ulmer Schlüsselspieler Yago und Bruno Caboclo fanden die Berliner lange keine Antwort. Umso wichtiger wäre eine Rückkehr des defensivstarken Flügelspielers Yovel Zoosman, der aufgrund von Knieproblemen bisher in der Serie noch nicht zum Einsatz kam. Sein israelischer Landsmann Tamir Blatt ist zwar wieder dabei, aber noch weit von seiner Bestform entfernt.

Im Vergleich zum ersten Spiel nahm Alba-Trainer Israel González eine Änderung vor und tauschte den Italiener Gabriele Procida für Tim Schneider in den Kader. Eine Maßnahme, die sich letztendlich als mitentscheidend erweisen sollte. Dabei kam der Italiener in der ersten Halbzeit nicht einmal zum Einsatz, doch Mitte des dritten Viertels als Alba mit fünf Punkten hinten lag, wurde Procida eingewechselt und zahlte das Vertrauen mit allen fünf getroffenen Würfen und insgesamt 14 Punkten zurück.

„Er hat ein exzellentes Spiel gemacht. Ich hoffe, das setzt er jetzt fort“, lobte Trainer Israel Gonzalez. Mit dabei waren eng verteidigte Dreipunktewürfe mit Ablauf der Wurfuhr. Angesprochen auf die Frage, warum er den 20-Jährigen erst so spät gebracht hatte, antwortete Gonzalez mit einem Lächeln: „Wir haben so viele Spieler. Ich habe eine Entscheidung treffen müssen und auch mir passieren Fehler.“

Ulms Trainer Anton Gavel hat eine herausragende Bilanz gegen Alba

Mit einem stark aufspielendem Procida fanden auch die anderen Alba Spieler wieder ihren Rhythmus und siegten letztlich noch souverän. Bei den Ulmern überzeugte Brandon Paul mit sechs Dreiern und insgesamt 20 Punkten. „Alba hat heute eine Reaktion gezeigt und die Intensität in der Defensive gesteigert. Damit müssen wir in den nächsten Spielen klarkommen“, sagte Ulms Trainer Anton Gavel.

Der ehemalige Bundesligaspieler für Bamberg und Bayern München konnte als Spieler jede Serie gegen Alba gewinnen. In seinen ersten Play-offs als Trainer hat er seine Mannschaft sehr gut auf Alba eingestellt und seine Profis maximal motiviert. Doch trotz der Unterstützung von 6000 Fans in Ulm setzt sich am Ende die Klasse der Berliner durch.

Vor eigenem Publikum kann Alba nun am Freitag mit einem Heimsieg einen wichtigen Schritt in Richtung Halbfinale machen. Schon jetzt ist die Serie die spannendste im Viertelfinale, auch wenn die Fans bisher keinen Heimsieg feiern konnten.

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