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Politische Statements beim Heimspiel von Tennis Borussia. 

© Stefan Herrmanns

2:0-Sieg gegen Lichtenberg: Tennis Borussia gewinnt endlich wieder und setzt ein politisches Statement

Gegen Lichtenberg gelingt Tennis Borussia ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Abstieg. Dabei solidarisieren die Spieler sich auch mit den Protesten im Iran.

Platz 17, zwölf Niederlagen und erst der zweite Sieg in der laufenden Saison - nach Abpfiff des Spiels am Freitagabend stand den Spielern von Tennis Borussia die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Endlich konnten sie sich wieder über drei Punkte freuen. Ausgelassen gefeiert wurde trotzdem nicht.

Aus 15 Spieltagen in der Liga konnten sie gerade einmal sieben Punkte holen. Ein punktloser November und die desaströsen Leistungen der Saison spiegeln sich für Tennis Borussia auch in der Tabelle wider. Selbst gegen den bis dato sieglosen Tabellennachbarn aus Luckenwalde verloren sie in der vorletzten Woche mit 1:3. Und auch im Berliner Pokal blamierten sie sich im Duell gegen den Landesligisten FC Liria, schieden bereits in der Achtelfinalrunde aus.

Vorläufiges Fazit: Beim Berliner Regionalligisten läuft es gerade so gar nicht gut. Zumindest konnten sie im Stadtderby gegen den SV Lichtenberg 47 am Freitagabend jubeln. Die Lichtenberger stehen mit einer ebenfalls schwachen Bilanz von 13 Punkten aus 15 Spielen aktuell zwar etwas besser da als das Team von Abu Njie, das Kellerduell aber entschied TeBe für sich. 2:0 hieß es am Ende. Drei Punkte gab es für TeBe lange nicht mehr. Der letzte Sieg lag fünf Wochen zurück. Am neunten Spieltag konnten die Charlottenburger gegen den sieglosen Tabellenletzten aus Halberstadt den zuvor einzigen Dreier der Saison holen.

Mit dem 2:0 ging es in die Halbzeitpause

Die 450 Zuschauer*innen im Mommsenstadion sahen von Beginn an eine Partie, in der hochkonzentrierte Borussen mit deutlich mehr Spielanteilen die Anfangsphase dominierten und sich schnell belohnten, als sie in der 20. Spielminute durch Eke Uzoma in Führung gingen. Kurz vor der Halbzeit gelang es dem Tabellenvorletztem nach einem wunderbar herausgespielten Konter sogar noch nachzulegen.

Mit dem 2:0 durch Luca Biagio Marino in der 41. Minute ging es in die Halbzeitpause. Danach passierte nicht mehr viel. Der Höhepunkte der zweiten Hälfte war der Platzverweis des Lichtenberger Stürmers in der 70. Spielminute. So konnte TeBe am 15. Spieltag den zweiten Saisonsieg einfahren.

Neben dem Fussball stand für den Verein am Freitagabend ein weiteres Thema im Vordergrund: Die Unterstützung der Proteste im Iran. Dafür fertigte der Verein Sondertrikots mit dem Slogan „Jin, Jiyan, Azadi“ auf der Brust an, mit denen die Spieler aufliefen.

Der zentrale Schlachtruf der Proteste im Iran bedeutet übersetzt „Frau, Leben, Freiheit“. Unter diesem Motto kämpfen Demonstrant*innen im ganzen Iran für Frauenrechte, Menschenrechte und das Ende des repressiven Systems.

Auch im TeBe-Fanshop werden Solidaritätsshirts mit der Aufschrift verkauft. Die Aktion widmet Tennis Borussia nach eigener Aussage den mutigen Menschen im Iran und spendet die Erlöse an die Frauen- und Menschenrechtsorganisation HA´WAr.help.

Mit dem Sieg im Sondertrikot setzte TeBe nicht nur ein politisches Statement, sondern machte auch einen kleinen Schritt nach vorne im Kampf gegen den Abstieg. Auch wenn sich die Positionierung in der Tabelle nach der Partie nicht geändert hat, sind es wichtige drei Punkte für den Regionalligisten, um den Abstand zu Platz 16 zu verringern.  In der nächsten Woche geht es für die Berliner auswärts zum ZFC Meuselwitz, der aktuell auf Platz 14 liegt. Um sich weiter aus dem Keller herauszukämpfen, will TeBe vor der Winterpause wichtige Punkte mitnehmen. Dort wird sich auch zeigen, ob das Erfolgserlebnis von Freitag neue Kräfte in der Mannschaft freigesetzt hat.

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