zum Hauptinhalt
Sanssouci en miniature. Florian Dombois mit einem Modell des Entwurfs.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: „Zugabe“ fürs Schloss

Spatenstich für Kunstwerk im Innenhof

Innenstadt - Die Zweitplatzierte kam bereits zum Zuge, jetzt ist der Sieger dran: Am heutigen Montag wird im Innenhof des Landtagsschlosses auf dem Alten Markt der erste Spatenstich für das Kunstwerk „Zugabe“ von Florian Dombois gesetzt. Entstehen sollen dort zwei Pavillons in Leichtbauweise mit bedruckten und bemalten Wandscheiben, wie das Finanzministerium am Sonntag mitteilte. Die teils fast sieben Meter hohen Pavillons erinnern an das Zentraloval des Schlosses Sanssouci und sind begehbar.

Der Kölner Künstler Dombois hatte mit seiner Idee den Wettbewerb „Kunst am Bau“ für den Landtag gewonnen, musste seinen ursprünglich in Backstein konzipierten Entwurf aber ändern. Den zweiten Platz hatte die Potsdamer Künstlerin Annette Paul belegt, deren goldener Schriftzug „Ceci n’est pas un chateau“ („Das ist kein Schloss“) bereits seit Oktober 2013 die Westfassade des Landtags schmückt.

Der erste Pavillon soll Ende April errichtet werden, die Gesamtfertigstellung von Dombois’ Kunstprojekt ist für den Sommer geplant. Insgesamt gibt das Land für die Realisierung der beiden erstplatzierten Entwürfe fast eine halbe Million Euro aus. Dombois erhält für seinen Siegerentwurf außerdem ein Preisgeld von 11 333 Euro.

Die Vizepräsidentin des Landtages, Geritt Große (Linke), sagte, sie sei gespannt auf die Reaktionen der Besucher. Ihr Parteikollege, Finanzminister Christian Görke, sprach von einer „ausgezeichneten Wahl“, die die Jury getroffen habe: „Wie es sich für anspruchsvolle Kunst gehört, soll diese nicht nur eine Zierde sein, sondern auch zum Nachdenken und Diskutieren einladen.“

Die Kunst im Landtag hat bereits für heftige Kontroversen gesorgt. Umstritten ist vor allem die Ausstellung „Vorbilder – Nachbilder – Gegenbilder“ des Berliner Malers Lutz Friedel. Dessen Serie mit verfremdeten Porträts, darunter solche von Hitler, Goebbels und Stalin, hatte für massive Kritik gesorgt, unter anderem vom Zentralrat der Juden und SED-Opferverbänden. Am kommenden Mittwoch um 18 Uhr wird Friedels Ausstellung in der Lobby des Landtags offiziell eröffnet.pee

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false