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Vorlesewettbewerb: Potsdams bester Vorleser

Adam Rackelmann hat den Stadtentscheid für den bundesweiten Vorlesewettbewerb gewonnen. Er überzeugte die sechsköpfige Jury mit sicherem Auftreten und viel Ausdruck beim Vortragen.

Von Helena Davenport

Die Entscheidung sei der Jury wahrlich nicht leichtgefallen, sagte Martina Hübenbecker am gestrigen Mittwochnachmittag zu den jungen Teilnehmern des Stadtentscheids für den Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels. Im selben Zuge holte die Mitarbeiterin der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam (SLB) die zwanzig Mädchen und Jungen auf die Bühne – sie alle seien Sieger, betonte Hübenbecker. Die Sechstklässler waren gestern im Veranstaltungssaal der SLB als Vetreter ihrer Schulen im Vorlesen gegeneinander angetreten. Der Gewinner, der Potsdam beim Landesentscheid vertreten wird, ist der zwölfjährige Adam Rackelmann aus der Montessori-Gesamtschule. Er überzeugte die sechsköpfige Jury mit sicherem Auftreten und viel Ausdruck beim Vortragen.

„Erebos“ heißt Adam Rackelmanns Lieblingsbuch, ein Thriller für Jugendliche von der österreichischen Schriftstellerin Ursula Poznanski. Darin geht es um die Gefahren virtueller Realitäten. Im Mittelpunkt der Handlung steht ein geheimnisvolles Computerspiel, das in einer Londoner Schule herumgereicht wird. Wer mit dem Spiel in Berührung gerät, kommt nicht mehr von ihm los. Adam Rackelmann trug mit klarer Stimme eine spannende Passage vor. Wenn ihn ein Buch besonders mitreiße, lese er schon vor der Schule, erzählte er. Das Vorlesen übe er mit seinem besten Freund und auch mit seinem Bruder Jonas – Letzterer sei sein ärgster Konkurrent.

Für die Passage aus dem eigenen Lieblingsbuch hatten gestern alle Teilnehmer je drei Minuten Zeit. Bei den meisten fiel die Wahl auf Fantasy und Science Fiction und erwartungsgemäß war auch ein Harry-Potter-Vorleser unter den Schülern. Danach musste jeder aus einem fremden Buch vorlesen: „Schokopokalypse“ von Chris Callaghan hatte Ronald Gohr, Leiter der Kinder- und Jugendbibliothek der SLB, für den Wettbewerb ausgesucht. In der sechsköpfigen Jury saß auch Charlotte Mecklenburg, die Gewinnerin des Stadtentscheids vom Vorjahr. „Als Teilnehmerin ist mir das gar nicht aufgefallen: Alle sind so gut, dass die Wahl wirklich schwierig ist“, sagte die Zwölfjährige .

Der Vorlesewettbewerb zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben, rund 600 000 Schüler beteiligen sich jedes Jahr. Seit 1959 wird er vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels veranstaltet, Potsdam ist seit Beginn der 1990er Jahre mit dabei. Ziel ist es, die Medienkompetenz, das Textverständnis, aber auch das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken. 

Die Autorin war Mitglied der Jury, die den Gewinner festlegte.

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