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Tatort-Kommissar unterstützt Sanierung der Friedenskirche: Hilfe für Kirche mit Dachschaden

Die Friedenskirche im Park Sanssouci muss dringend saniert werden. Als Botschafter einer großen Spendenaktion setzt sich Tatort-Kommissar Jörg Hartmann für die Rettung des Weltkulturerbes ein.

Von Sarah Kugler

Potsdam - Sie vermittelt italienisches Flair im Park Sanssouci: Die Potsdamer Friedenskirche lädt nicht nur durch ihre idyllische Lage zu meditativen Spaziergängen durch ihren Säulengang ein, sondern beeindruckt auch als dreischiffige Basilika nach römischem Vorbild. Leider ist das Gebäude stark sanierungsbedürftig. Undichte Dächer, Risse im Marmorfußboden und ein instabiler Turm bereiten der Gemeinde große Sorgen. Mehr als sechs Millionen Euro sind für die Instandsetzung veranschlagt. Um die Kirche vor noch größeren Schäden zu bewahren und sie wieder herrichten zu können, hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Für die Aktion konnte die Stiftung nun Tatort-Kommissar Jörg Hartmann als Botschafter gewinnen. Am gestrigen Donnerstag informierte sich der Potsdamer vor Ort über den Sanierungsbedarf der Kirche.

Für ihn sei die Unterstützung der Kirche vor allem eine persönliche Herzensangelegenheit. „Meine große Tochter ist hier getauft worden und ich liebe diesen Ort einfach“, so Hartmann. Der Schauspieler ist bereits der vierte Botschafter, der sich neben der Landtagsabgeordneten Klara Geywitz, Georg Friedrich Ferdinand Prinz von Preußen und Gemeindemitglied Ursula Weyrauch für die Restaurierung der Friedenskirche engagiert.

Besonders wertvoll: Mosaik im Inneren der Kirche

Erste Erfolge sind schon verzeichnet: Seit Dezember letzten Jahres kamen bereits 125 000 Euro zusammen. Wie die PNN berichteten, spendete auch Günther Jauch seinen Gewinn aus „Fünf gegen Jauch“ in Höhe von 138 000 Euro für die Sanierung der Friedenskirche.

In einem ersten Bauabschnitt sollen im kommenden Jahr die Seitendächer, das Apsisdach sowie das Dach des Vorbaus saniert werden. Eine besondere Rolle spielt dabei das Mosaik im Inneren der Kirche, das als einziges byzantinisches Mosaik nördlich der Alpen erhalten ist. Friedrich Wilhelm IV. hatte das aus dem 13. Jahrhundert stammende Bildnis auf einer Italienreise in der Kirche San Cipriano auf Murano bei Venedig in einer Kirche entdeckt und es recht günstig erworben. Wie Ulrike Wagner, Bereichsarchitektin der Stiftung für Preußische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg (SPSG), am Donnerstag sagte, habe er es in 111 Einzelteile zerlegen und in Potsdam wieder anbringen lassen. Etwa zwei Jahre dauerte der Abbau und Transport. Wie Wagner sagte, haben sich in den Fugen Salzausbildungen abgelagert. Durch die Feuchtigkeit, die durch das Dach eindringt, komme es außerdem zu einer Aufplusterung des Mosaiks, einzelne Teile würden auch abplatzen. Um die Schäden im Detail festzustellen, würden bereits in diesem Jahr endoskopische Untersuchungen durchgeführt werden. Auch das doppelschichtige Dachgewölbe darüber müsse vor der Sanierung untersucht werden, sodass sowohl im Innen- als auch im Außenbereich Gerüste aufgestellt werden müssten. „Unsere Kenntnisse zum genauen Aufbau des Deckengewölbes sind noch sehr gering“, so Wagner. „Von daher die genaue Untersuchung.“ Die Kosten der ersten Sanierungsphase werden auf etwa 900 000 Euro geschätzt.

Noch eine Menge Arbeit

In einem zweiten Bauabschnitt soll der Turm restauriert werden, dessen Statik ebenfalls im Vorhinein untersucht werden muss, da über die Konstruktion und Verankerung nur wenig bekannt sei, wie Wagner sagte. Bereits im letzten Jahr musste das Kreuz vom Dach des Turms abgenommen werden, da akute Absturzgefahr bestand. Vorübergehend ist es innerhalb des Turmes eingelagert.

In weiter Zukunft plant die SPSG die Hüllensanierung des gesamten Ensembles der Friedenskirche, deren Säulengang beispielsweise stark durch Absackung bedroht ist. Schuld daran ist der künstlich angelegte Friedenssee, der die Kirche umgibt. „Leider wissen wir auch hier viel zu wenig über die gesamte Gründungssituation“, so Wagner. „Es liegt also noch eine Menge Arbeit vor uns.“

Spendenkonto für die Friedenskirche: Commerzbank BONN, Kennziffer: 1009998XFriedenskirche; IBAN: DE71500400500400500400; BIC: COBADEFFXXX

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