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Landeshauptstadt: Spitzeninstitut könnte in Speicherstadt

Neues Forschungsinstitut könnte Arbeit bereits im Herbst aufnehmen

Das neue Spitzeninstitut für Klimaforschung und Nachhaltigkeitsstudien zum Klimaschutz könnte bereits ab Herbst die Arbeit aufnehmen. Das sagte gestern Reinhard Hüttl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Geoforschungszentrums (GFZ). Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) teilte gestern mit, er könne sich als Standort beispielsweise die Speicherstadt vorstellen.

Hüttl und der Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber, sind – wie berichtet – die Ideengeber für das neue Institut namens IASS (Institute for Advanced Studies in Climate, Earth System and Sustainability Sciences). Sowohl GFZ als auch PIK wünschen sich eine räumliche Nähe zu ihren Einrichtungen auf dem Telegrafenberg.

Das IASS solle „sich nicht nur der klassischen Klimaforschung widmen, die langfristige Veränderungen des Wetters untersucht, sondern auch die Prozesse auf dem Planeten Erde erforschen, die Einflüsse auf das Klima haben“, sagte Hüttl. So würden beispielsweise bei Vulkanausbrüchen enorme Mengen Treibhausgas ausgestoßen. Weiterhin sollen sich die Wissenschaftler am IASS mit einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen beschäftigen.

Viele der avisierten Forschungsthemen werden bereits jetzt am GFZ und PIK bearbeitet. Das neue Institut sei dennoch keine Konkurrenz, betonte Hüttl. „Es wird kein Forschungsinstitut im engeren Sinne sein. Die Wissenschaftler sollen bereits vorhandene Erkenntnisse zusammenfassen und aufbereiten für die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.“ Als Beispiel nennt er die Abtrennung und Speicherung von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken. Die IASS-Forscher könnten klären, was technisch und geologisch möglich ist – aber auch, wie groß die Akzeptanz in der Bevölkerung ist und welche Erfahrungen andere Länder damit gemacht haben. So entstünden umfassende Empfehlungen für Entscheidungsträger.

Etwa 25 Mitarbeiter sollen dauerhaft im IASS angestellt werden, hinzu kommen ebenso viele Gastwissenschaftler aus aller Welt, die mitunter nur zeitlich befristet in Potsdam forschen werden. Bis diese Größe erreicht ist, werden aber einige Jahre Entwicklung nötig sein, sagte Hüttl.

Auch die Finanzierung des Instituts ist noch ungeklärt. „Die Grundsicherung soll durch den Bund erfolgen, wir wünschen uns aber auch eine Unterstützung des Landes Brandenburg“, sagte Hüttl. Die werde es geben, wenn auch noch nicht klar sei, in welcher Höhe, sagte der Sprecher des Wissenschaftsministeriums, Holger Drews. Wie viel Geld Bund und Land für das IASS aufwenden werden, wird voraussichtlich Ende August bekannt gegeben.

Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) erhofft sich von dem Institut Synergieeffekte in Zusammenarbeit mit den bereits in Potsdam ansässigen Einrichtungen in diesem Bereich. Potsdam habe sich bei der Wahl des Standortes gegen München, Hamburg und Düsseldorf durchgesetzt, sagte sie gestern . mit dpa

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