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Landeshauptstadt: Rollstühle und Kinderwagen ausgeschlossen Behindertenvertreter kritisieren die Stiftung

Innenstadt – Behindertenvertreter der Stadt kritisieren die Schlösserstiftung für ihre Maßnahmen im Rahmen der neuen Parkordnung. „Dass Behinderte und Rollstuhlfahrer ausgeschlossen werden aus den Parks, das können wir nicht begrüßen“, sagte Jürgen Becker vom Behindertenbeirat gestern am Rande des Festes zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung vor dem Brandenburger Tor.

Innenstadt – Behindertenvertreter der Stadt kritisieren die Schlösserstiftung für ihre Maßnahmen im Rahmen der neuen Parkordnung. „Dass Behinderte und Rollstuhlfahrer ausgeschlossen werden aus den Parks, das können wir nicht begrüßen“, sagte Jürgen Becker vom Behindertenbeirat gestern am Rande des Festes zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung vor dem Brandenburger Tor. Versetzt aufgestellte Zäune vor verschiedenen Parkeingängen machen den Zugang zu den Parks für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen schwer. Elvira Kühn, Stiftungs-Pressesprecherin wies den Vorwurf gestern auf PNN-Anfrage zurück. Die Zäune stünden in einem „Mindestabstand zueinander“. Menschen mit Rollstuhl oder Kinderwagen könnten „quer gehen oder fahren“, erklärte Kühne.

Bei einer Führung für den Behindertenbeirat mit Parkfachbereichsleiter Karl Eisbein sei nur der Haupteingang direkt am Schloss Babelsberg genutzt worden, sagte Becker. Dort gebe es die Sperrzäune jedoch nicht, weil der Eingang als Rettungs- und Versorgungsstraße genutzt werde. Die Zäune sind Thema auf dem nächsten Treffen des Behindertenbeirates am 7. Juni, sagte Helmut Erker, der Behindertenbeauftragte der Stadt. Er habe allerdings die Ansprechpartnerin bei der Stiftung bisher nicht erreicht.

Auch Heike Judacz vom Oberlinhaus ist über die Stiftung verärgert: Denn sie kann das gerade neu angeschaffte Therapie-Tandem für ihre schädelhirnverletzten Patienten nun nicht auf dem Teerweg im Park nutzen. Im Straßenverkehr könne sie das 6000 Euro teure Rad aber nicht verwenden. Denn dort gebe es zu viele Reize für die Schädelhirnverletzten. Der ruhige Park dagegen habe sich bei Tests im vergangenen Jahr als ideal erwiesen. Judacz kritisierte außerdem die weggefallenen Bademöglichkeiten im Park. Die Nutzung des Strandbades könnten die Patienten beziehungsweise ihre Begleiter vom monatlichen Taschengeld von 89 Euro nicht bezahlen. Und der Fahrtransport an andere Badestellen sei teuer. Über diese Probleme würden Gespräche stattfinden, versicherte Stiftungs-Sprecherin Kühn gestern gegenüber den PNN. Einen genauen Termin konnte sie jedoch nicht nennen.

Zu dem Fest vor dem Brandenburger Tor kamen gestern etwa 200 Besucher, schätzte Helmut Erker. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) eröffnete die Veranstaltung, die zum fünften Mal als Gemeinschaftsaktion verschiedener Vereine stattfand. Jakobs wies in seiner Begrüßung auf bestehende Mängel in der Stadt hin: An der behindertengerechten Toilette im Theaterneubau werde immer noch gearbeitet. Das Stadthaus bezeichnete Jakobs als „alles andere als behindertengerecht“. Für den Umbau vom Alten Rathaus und den Kauf neuer Straßenbahnen forderte er die Beteiligung der Behindertenvertreter. Jana Haase

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