zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Wirkung der schlechten Meldungen

Leserbriefe und Berichterstattung zur Ortsumgehung Michendorf: Kein Mensch wird durch den Bau der Umgehungsstraße in seiner Existenz bedroht. Die Vorteile für alle liegen auf der Hand.

Leserbriefe und Berichterstattung zur Ortsumgehung Michendorf: Kein Mensch wird durch den Bau der Umgehungsstraße in seiner Existenz bedroht. Die Vorteile für alle liegen auf der Hand. Die Michendorfer könnten aufatmen. Die neue Straße geht weitgehend durch unbebautes Siedlungsgebiet. Wald zählt zu den nachwachsenden Rohstoffen und kann durch Renaturierung in angrenzenden Gebieten ersetzt werden. Nach jahrelangem Abwägen und intensiver planerischer Vorbereitung wird nun mit dem Bau begonnen. Eigentlich ein Grund, zur Tagesordnung überzugehen und sich neuen Zielen in der Gemeinde Michendorf zuzuwenden. Aber mit Hilfe unserer freien Presse kann nun mal jeder in die Mottenkiste greifen und alte, längst geklärte Sachverhalte als Gegenargument aufbauschen. Dem Interesse der Medien kann er sich dabei sicher sein. Dies ist der Wirkung von schlechten Meldungen geschuldet. Als Befürworter der Umgehungsstraße bedaure ich das sehr. Es hätte alles ohne Gerichtsentscheid, ohne polizeilichen Schutz, ohne Enteignung gehen können, wenn sich diejenigen, die sich jetzt wieder zu Wort melden, aktiv im Planfeststellungsverfahren beteiligt hätten. Behinderung staatlicher Maßnahmen, Grundverweigerung im Planfeststellungsverfahren kann nun einmal nicht anders als durch Gerichtsentscheid gelöst werden. Das ist auch Demokratie. Was soll der Vergleich mit Hexenverbrennungen von Herrn Frieder Monzer, wenn es sich hier um einen rechtsstaatlichen Abwägungsprozess handelt? Was soll der Aufruf zum Kampf bis zum letzten Blutstropfen, den der Gemeindevertreter Wolfgang Kroll in der Presse verkünden darf, wenn eigentlich nur eine Straße gebaut werden soll? Mit dieser Parole hat der Faschismus Millionen von deutschen Soldaten in den Tod getrieben. Was soll der Vergleich mit Enteignungen in der DDR (Herr Grunow), wenn ein Angebot zum Kauf vorliegt? Was soll die Behauptung zur Vernichtung von Natur, wenn gleichzeitig Menschen in Ballungszentren so krank werden, dass sie die „unberührte“ Natur nicht mehr nutzen können? Im übrigen gibt es keine Gebiete im Verlauf der neuen Straße, die als Naturschutzgebiete zu berücksichtigen sind. Wir leben auf unserem Territorium im Gebiet des Naturschutzraums Potsdamer Wald- und Havelseengebiet bzw. Nuthetal-Beelitzer Sander. Was soll die Behauptung, dass es sich nur um Individualverkehr auf der B2 handelt, der sich angeblich rückläufig entwickelt, wenn täglich der Stau in Michendorf erlebt wird? Was soll die Behauptung zur fehlenden verkehrspolitischen Konzeptionen, wenn die Gegner einer Umgehung selbst über eine Netzverknüpfung zur B1 spekulieren? Der Autobahn-Ring um Berlin hat im übrigen eine völlig andere Funktion als die Lösung der Verkehrsprobleme in und um Potsdam. Was soll das Aufrechnen von 2500 Unterschriften von Verweigerern, die irgendwo im weiteren Umfeld wohnen, wenn 2300 Michendorfer täglich betroffen sind? Als die Planung zur B2 vor 10 Jahren begonnen wurde, haben Gemeindevertreter von Langerwisch und Wilhelmshorst mit hoher Intensität gerade die Flächen vermarkten wollen, die in der Nähe der neuen Trasse lagen. Das Protestpotential wurde also erst erzeugt. Was soll die Behauptung fehlender Bürgernähe, fehlender Kommunikation und Öffentlichkeit, wenn sich diejenigen anmaßen, für alle Bürger zu sprechen, die bei der Gemeindewahl gerade 156 Stimmen bekommen haben? Herr Halpap, das ist doch Selbstüberschätzung. Wenn Sie die Menschen der Großgemeinde mit dieser Meinung vertreten wollen, hätten sie doch mindestens 2500 Stimmen bekommen müssen, nämlich die der Gegner der Umgehungsstraße! Die Tatsachen zur Ortsumgehung werden auch diejenigen überzeugen, die sich bisher nur aus den verkorksten Informationen und Berichten in den Zeitungen ein Bild machen mussten. So wie die Politikverdrossenheit im Großen zugenommen hat, so wird sie sich fortsetzen, wenn sich in der Kommunalpolitik diejenigen durchsetzen, die nur ihre eigenen Interessen sichern wollen. Das sei denen gesagt, die meinen, ihr Verhalten zur Umgehungsstraße auch in der neuen Gemeindevertretung fortsetzen zu wollen. Ich kann nur hoffen, die Verantwortlichen im Verkehrsministerium lassen sich nicht beirren und bleiben bei ihrer Linie. Die Wahrheit der Fakten sollte den Sieg über die Unruhestifter davon tragen. Rainer Kurzweg, Bewohner Michendorfs direkt an der B2

Rainer Kurzweg, Bewohner Michendorfs direkt an der B2

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false