zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Vorfreude auf Glindower Frühling

Britta Hüttner hat Pfarrer Johannes Albrecht abgelöst / Einführungsgottesdienst am 13. Februar

Britta Hüttner hat Pfarrer Johannes Albrecht abgelöst / Einführungsgottesdienst am 13. Februar Von Henry Klix Werder · Glindow - Es ist ihre erste, „richtige“ Pfarrstelle, freut sich Britta Hüttner. Seit 1. Dezember ist sie neue Pfarrerin von Glindow. Die 37-Jährige hatte sich erfolgreich beim Konsistorium um die Stelle beworben. Sie folgt Pfarrer Johannes Albrecht, der vor anderthalb Jahren zum Luise-Henrietten-Stift nach Lehnin gewechselt ist. Für Hüttner ist Glindow völlig neu. „Ich war vorher noch nicht mal beim Baumblütenfest in Werder“, gesteht sie. Doch auf der Suche nach einer Pfarrstelle war es ein Ort wie Glindow, den sie im Blick gehabt habe. „Wir waren auf einen schönen Platz im Berliner Raum aus, an dem sich die Familie dauerhaft niederlassen kann“, sagt die offenherzige, junge Frau, die verheiratet ist und einen vierjähriges Kind hat. Gerade auch um mehr Freiheit und Auslauf für ihren Sohn sei es der Familie beim Umzug vom Prenzlauer Berg gegangen. Für ihren aus dem Allgäu stammenden Mann sei das Landleben eine weniger neue Erfahrung als für sie. Hüttner ist in Berlin-Spandau aufgewachsen, ihr Vater ist Lehrer und ihre Mutter Hausfrau. An der Humboldt-Universität studierte Britta Hüttner Theologie, absolvierte ihr Vikariat in verschiedenen Kirchenprojekten, unter anderem für obdachlose Berliner Frauen. Sie hatte schon als Jugendliche über den Religionsunterricht zum Glauben gefunden und entschied sich früh, Pfarrerin zu werden. „Für mich ist es wichtig, über die materielle Welt hinauszuschauen. Es gibt Werte, die uns helfen, unabhängig zu leben.“ Die Bibel sei ein Buch, das davon berichtet. Seit Dezember 2000 arbeitete sie im Entsendungsdienst als Pfarrerin an der Hoffnungskirche in Berlin-Pankow. „Und jetzt freue ich mich auf den Frühling in Glindow.“ Dass sie von „draußen“ kommt und manche Dinge distanziert betrachten kann, sieht sie als großen Vorteil – gerade in einer Zeit, die mit vielen Umbrüchen für die Glindower Kirchengemeinde verbunden ist. Seit April vorigen Jahres besteht ein gemeinsamer Pfarrsprengel mit der evangelischen Kirchengemeinde Werder. Viele Aufgaben wurden und werden zusammengelegt. Die langjährige Katechetin Doris Reisner hat sich am Wochenende nach Babelsberg verabschiedet, der Konfirmandenunterricht und die Konfirmationen finden nur noch in Werder statt. Einmal im Monat müssen die Glindower zum Gottesdienst nach Werder fahren und auch Hüttner bekam nur eine halbe Pfarrstelle. „Trotz der schmerzlichen Einschnitte soll es nicht wie bei der Angliederung von Glindow an die Stadt Werder laufen“, betont Hüttner. Die Autonomie der beiden Kirchengemeinden werde erhalten. Hüttner lobt die Vorarbeiten, die durch die Gemeindekirchenräte dafür bereits geleistet wurde. Die Pfarrerin möchte besonders Angebote für Kinder und Familien in Glindow erhalten und ausbauen. „Die Kinderkirche im Kindergarten zum Beispiel soll unbedingt bestehen bleiben, auch wenn wir unsere Katechetin nicht mehr haben.“ Und vielleicht, kündigt sie an, gibt es irgendwann mal Familiengottesdienste im Ort. Hüttner hofft, dass auch von den Glindowern wertvolle Anregungen für die kirchliche Arbeit kommen werden. Die junge Frau hat schon gute Erfahrungen mit den Einwohnern gemacht. „Man tritt mir ehrlich und direkt gegenüber“, freut sie sich. Nur mit dem Wetter bei ihrer ersten Stippvisite hatte sie ihre Schwierigkeiten: „Es hat so gegossen, dass man die Hand vor den Augen nicht gesehen hat.“ Ihren ersten Gottesdienst konnte Hüttner in der Glindower Kirche vor vollem Haus feiern – es war Heiligabend. Auch bei ihrem offiziellen Einführungsgottesdienst wird es wohl voll werden: Er findet am 13. Februar um 14 Uhr in der Glindower Kirche statt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false