Potsdam-Mittelmark: Teltow geht vor Anker

Teltow - Die Stadt Teltow will endlich von ihrer Lage direkt am Teltowkanal profitieren und beginnt am 1. November mit dem Bau eines Hafens. Bereits im April wird bekannt, dass die Baukosten um etwa eine Million Euro steigen werden. Insgesamt sollen sie sich nun auf 6,8 Millionen Euro belaufen. Schuld an der Kostensteigerung sind laut Stadt Altlasten im Boden des künftigen Hafenbeckens, der nun kostspielig entsorgt werden muss.

Im Juli bestätigen die Stadtverordneten das Projekt trotzdem, sodass die Arbeiten ausgeschrieben werden können. 39 Liegeplätze für Freizeitboote sind genehmigt. Höhepunkt soll eine wellenförmige Steinterrasse werden. Über der Hafeneinfahrt soll eine vier Meter breite Fuß- und Radwegbrücke entstehen. Land und Bund fördern den Hafenbau insgesamt mit einer Million Euro. Auch ein Restaurant und ein Kinderspielplatz sind geplant sowie ein Winterlager für Boote, das jährlich 137 000 Euro einspielen und so den großen Teil der Betriebskosten decken soll.

Im Oktober lehnen sich dann die kleinen Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung wegen ausufernder Kosten und fehlender Bürgerbeteiligung gegen das Projekt auf. So sei in einem Grundsatzbeschluss zum Hafen 2013 noch von Kosten in Höhe von 4,2 Millionen Euro ausgegangen worden.

Trotzdem ist der feierliche erste Spatenstich am 1. November für die Teltower ein Großereignis. Mehrere Hundert Besucher kommen, es wird geschunkelt und Fischbrötchen gegessen, es herrscht fast schon maritimes Flair. In den nächsten Monaten wird das Gelände jedoch eher an eine Mondlandschaft erinnern. Etwa 2 000 Lastwagenladungen voll Erde müssen abtransportiert werden. Parallel wird nach einem Betreiber für das Hafenrestaurant gesucht, die Ausschreibung beginnt bereits Anfang des Jahres. Der Hafen soll im Frühjahr 2017 eingeweiht werden. eb